Die besten externen Festplatten und SSDs für die Musikproduktion

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Ein wichtiger, aber oft übersehener Bestandteil eines DAW-basierten Studios sind externe Festplatten. Sei es für die Verwaltung oder Mitnahme von großen Sample-Libraries, Recording-Sessions, oder als Datenträger für Videoaufnahmen. Dabei ist es gar nicht schwer, gute Lösungen zu finden. Das sind die besten externen Festplatten und SSDs für die Musikproduktion.
Inhaltsverzeichnis: Festplatten für Musikanwendungen
- Worauf sollte man bei einer externen Festplatte für die Musikproduktion achten?
- Das sind die besten SSDs und Festplatten für die Musikproduktion – Kaufempfehlungen
- Mechanische Festplatten HDDs: Perfekt für Backups und kleinere Sample-Libraries
- Fazit: Die besten Festplatten und SSDs für die Musikproduktion
Worauf sollte man bei einer externen Festplatte für die Musikproduktion achten?
- Speicherplatz (4 TB oder mehr)
- Geschwindigkeit: HDD vs SSD
- Anschlüsse (USB-C-Anschluss)
- Energieverbrauch
- Robustheit (IP55-Schutz) und Langlebigkeit
- Formatierung
Speicherplatz
Die meisten HDD (mechanische Festplatten) und SSDs gibt es in Größen von 500 GB bis 8TB und teilweise mehr. Während für die meisten Datensicherungen 1-2 TB reichen, kommen bei Musikproduktion, Sample-Librarien und Videoprojekten schnell größere Datenmengen zusammen. Um eine längere Zeit entspannt zu arbeiten, empfehle ich daher eine Größe von mindestens 4 TB.
Geschwindigkeit
Der nächste wichtige Faktor ist die Geschwindigkeit der Festplatte. Genau genommen unterscheidet man hier noch einmal in Lese-/und Schreibgeschwindigkeit. Bei der Musik- oder Videoproduktion sind beide Faktoren relevant.
Verwendet man man zum Beispiel viel Diskstreaming, wird eine externe Festplatte schnell mal zum Nadelöhr, wenn die Lesegeschwindigkeit nicht ausreicht. Fürs Aufzeichnen mehrerer hoch aufgelöster Audiospuren oder Videos ist eine hohe Schreibgeschwindigkeit ein doppelter Boden, um keine Disk-Drop-Outs zu kassieren. Zwar dauert es bei Audioaufnahmen eine Zeit, bis man diesen Punkt mit aktuellen HD oder langsameren SSDs erreicht. Trotzdem würde ich auch hier auf Nummer sicher gehen und bei SSDs auf mindestens 1000 mb/s (Lesen / Schreiben) setzen.
Anschlüsse
Die meisten SSD Festplatten auf dem Markt sind mittlerweile mit einem USB-C-3.2 (Gen2)-Anschluss erhältlich. Daher reicht beim Kauf ein kurzer Blick auf die Specs, um absolut sicher zu sein, um welchen Typ es sich handelt.
Dabei sei noch erwähnt, dass ein USB-C-Anschluss nicht immer gleichzusetzen ist mit einer hohen Datentransferrate. Hier wird zusätzlich noch unterschieden zwischen USB 3.0 / 3.1 und 3.2. Zwar ist ist auch USB 3.0 mit Datentransferraten von 5 Gbit/s ausreichend schnell für die meisten Audioprojekte. Sobald aber Streaming von großen Sample-Libraries, Video- oder hoch aufgelöste Mehrspuraufnahmen mit ins Spiel kommen, sind Festplatten mit USB-C / 3.2 empfehlenswert, das Datentransferraten von bis zu 20 Gbit/s erlaubt.

USB-C ist einerseits zukunftssicherer, andererseits spart ihr euch die Anschaffung von Adapterkabeln oder -steckern, wenn ihr die Festplatte an einem aktuellen Macbook oder Tablet betreibt, oder mit dem Smartphone Videoaufnahmen machen wollt. Preise für Adapter sind überschaubar, aber sich die elendige Sucherei in der Kabelkiste zu ersparen ist unbezahlbar.
Bei den mechanischen, externen HDDs ist die Situation etwas anders. Da diese Festplatten systembedingt ohnehin nicht die hohen Geschwindikeiten einer SSD erreichen, spielt der Anschluss hier keine große Rolle. Trotzdem ist es praktisch, wenn man auch hier keine speziellen Kabel oder Adapter benötigt und ebenfalls auf den USB-C-Standard setzt.
Energieverbrauch
Im Dauereinsatz im Studio ist der (ohnehin schon geringe) Energieverbrauch einer externen Festplatte kein Thema. Im mobilen Recording-Einsatz kann jedoch jede Komponente relevant werden, die Energie zieht.
Wie gesagt, wir reden hier über Nuancen. Aber da sich schon die Performance-hungrige Video- und Mehrspuraufnahme reichlich Energie aus dem Akku holt, wäre das ein Faktor, den man zumindest auf dem Schirm haben sollte.
Robustheit und Zuverlässigkeit im Dauereinsatz
Wer Musik und Videos produziert, stellt hohe Ansprüche an die Zuverlässigkeit und Robustheit einer Festplatte. Gerade wenn man viel unterwegs ist, sollte man auf gut geschützte Modelle setzen. Manche Hersteller wie Samsung bieten spezielle Varianten ihrer Modelle an, bei denen ein gummiertes Gehäuse zusätzlichem Schutz bietet und Verrutschen verhindert. Spritzwasserschutz ist ebenfalls eine gute Sache, wenn ihr Getränke in der Nähe des Rechners aufstellt, oder Regen in euren Rucksack dringt.
Zuverlässigkeit im Dauereinsatz ist bei Festplatten natürlich immer so eine Sache. Denn wie alle technischen Geräte nutzen sich auch Festplatten mit der Zeit ab, je häufiger und intensiver man damit arbeitet. Das dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum man bei der Anschaffung nicht auf billige Alternativen setzen sollte. Zudem sollte man auch regelmäßige Backups seiner wichtigen Daten machen.
Wer ganz sicher gehen will, sichert seine Daten also regelmäßig auf einer Backup-Festplatte. Hierfür riecht eine mechanische Festplatte allemal.
Formatierung: APFS vs. exFAT
Bevor wir zu den Kaufempfehlungen kommen, noch ein kurzer Tipp zur Formatierung. Manchmal steht in der beschreibung, dass die Festplatte „perfekt für Mac, iOS, Xbox“ etc. ist. Das könnt ihr eigentlich ignorieren, denn das Formatieren der Festplatte könnt ihr auch selbst mit den entsprechenden Apps erledigen. Für den Betrieb einer SSD am Mac empfehle ich auf APFS zu setzen.
Wenn ihr hingegen häufig Daten zwischen Mac und Windows transportieren müsst, solltet ihr auf maximale Kompatibilität achten. Datenträger, die als exFAT formatiert sind, werden von beiden Systemen unterstützt.
Das sind die besten SSDs und Festplatten für die Musikproduktion – Kaufempfehlungen
Damit kommen wir zu den konkreten Kaufempfehlungen. Für Musik- und Videoanwendungen empfehle ich grundsätzlich SSDs. Hier ist genügend Performance vorhanden, damit die Festplatte im Studiobetrieb nicht zum Nadelöhr wird.
Crucial X10 Pro: Schnelle Festplatte für die Musikproduktion
Mit Geschwindigkeiten von bis zu 2100MB/s Lesen und 2000MB/s Schreiben gehört die Crucial X10 Pro derzeit zu den schnellsten SSDs auf dem Markt. Hinzu kommt ein iP55 Staub- und Spritzwasserschutz, sowie eine angegebene Fallsicherheit aus zwei Metern. Das würde ich zwar niemals freiwillig ausprobieren, aber nett, dass es zumindest auf dem Papier gewährleistet ist.

Was ich aber aus der Praxis bestätigen kann ist, dass es sich bei der Crucial X10 Pro um eine extrem performante SSD handelt. Hiermit lassen sich selbst größere Videoprojekte in 4K und mehr problemlos stemmen. Ganz zu schweigen vom blitzschnellen Sample-Streaming größerer Libraries oder dem Datentransfer größerer Backups.
Und so könnte ich diese Liste mit der Empfehlung der Crucial X10 Pro eigentlich schon abschließen, wenn es nicht immer wieder auch gute Angebote von alternativen SSDs gäbe.
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Samsung Portable SSD T9 4TB: Alternative zur Crucial X10 Pro
Und damit komme ich zur nächsten Variante. Ebenfalls mit beeindruckenden Daten schickt Samsung die portable SSD T9 mit 4 TB ins Rennen. In der Regel liegt die Crucial X10 Pro in der 4 Terabyte Version preislich ein gutes Stück unter der Samsung-Variante. Trotzdem solltet ihr gerade bei Black Friday oder Prime-Day-Angeboten diese SSD im Auge behalten.

Denn mit Geschwindigkeiten von bis zu 2.000 MB/s Lesen, 2.000 MB/s Schreiben eignet sich diese SSD perfekt für komplexe Videoproduktionen in 4K (und mehr), sowie für große Libraries, die per Disk-Streaming wiedergegeben werden sollen.
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Samsung Portable SSD T7 Shield: Für unterwegs
Wenn es etwas langsamer zugehen darf, euch aber ein robustes und rutschfestes Gehäuse wichtig ist, könnt ihr auch gut zur Samsung Portable SSD T7 Shield greifen. Diese war gemeinsam mit der normalen Variante SSD T7 bei mir mehrere Jahre im Einsatz und hat auch Videoprojekte und Musikproduktionen problemlos gemeistert.

Zwar liefert die Crucial X10 Pro noch einmal einen wahrnehmbaren Performance-Schub, für die meisten Projekte sind aber auch die T7-Varianten mehr als ausreichend. Wer also etwas Geld sparen möchte, sollte hier auf gute Angebote (220-270 €) warten.
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Mechanische Festplatten HDDs: Perfekt für Backups und kleinere Sample-Libraries
Nach den SSDs möchte ich noch kurz auf mechanische Festplatten (HDD) eingehen. Da schnelle und große SSDs mittlerweile in erschwingliche Preisregionen vorgedrungen sind, sind mechanische Festplatten bestenfalls zweite Wahl, wenn man vorhat, sie intensiv in der Musikproduktion einzusetzen.
Dennoch spielen sie nachwievor eine wichtige Rolle im Studio-Kosmos. So sind sie die perfekte Lösung für Backups oder kleine Projekte. Mein Workflow ist meistens so, dass ich die Video- (Audio)bearbeitung erst auf einer SSD mache. Nach dem Export sichere ich das finale Final Cut-Projekt inklusive aller Daten auf einer großen, mechanischen Festplatte und anschließend das Projekt von der SSD lösche. Das schafft einerseits Platz auf dem teuren Datenträger und andererseits habe ich immer noch Zugriff auf das komplette Projekt. Als zuverlässige Lösungen kann ich diese Modelle empfehlen:
Western Digital My Passport: 6TB für Backups
Viel Speicher, ausreichend schnell und auch über mehrere Jahre zuverlässig: Festplatten von Western Digital sind ein guter Standard, wenn man eine überzeugende Backup-Lösung sucht, die auch das Budget nicht sprengt. Abstriche macht man hier bei der maximalen Schreibgeschwindigkeit von 60 MB/s und der Notwendigkeit, den mitgelieferten USB-C-Adapter zu nutzen.

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Seagate Ultra Touch HDD 5TB
Mit 5 TB liegt diese Variante der Seagate Ultra Touch zwar unter den Möglichkeiten der Western Digital. Dafür bringt sie neben dem USB 3.0 Standard ebenfalls eine USB-C-Schnittstelle mit. Dadurch ist sie mit den meisten Endgeräten auch in den nächsten Jahren noch kompatibel. Die Schreibgeschwindigkeit von 120 MB/s ist guter Standard, und auch für den Dauereinsatz als Backup-Medium sind die Seagate-Modelle ein verlässlicher Partner.

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Fazit: Die besten Festplatten und SSDs für die Musikproduktion
Mein Favorit aus dieser Liste ist klar die Crucial X10 Pro, da sie nicht nur überzeugend schnell ist, sondern auch das beste Preis-/Leistungsverhältnis bei den SSDs aufweist. Trotzdem rate ich, immer wieder mal nach Angeboten zu gucken. Denn auch die Samsung SSDs sind perfekt für die Musikproduktion geeignet, selbst die älteren T7-Modelle.
Am besten ist, ihr schafft euch direkt zwei Festplatten an: eine schnelle SSD für die Musikproduktion und eine weitere HDD zur Datensicherung. Denn für reine Backup-Anwendungen sind SSDs einfach zu teuer. Und sobald ihr eure Projekte finalisiert habt, könnt ihr die Daten einfach auf der günstigeren Festplatte sichern.