Die besten MIDI Controller für Ableton Live – Übersicht
Wer elektronische Musik mit Ableton Live macht, sollte früher oder später über einen geeigneten Controller nachdenken. Natürlich lässt sich Ableton gut mit Mouse und Tastatur bedienen. Spätestens aber, wenn man seine Tracks live performen möchte, ist ein Controller dem Mouse-Schubsen haushoch überlegen. Und selbst wenn man das Studio nicht verlassen möchte, bringt ein guter Controller einen immensen Workflow-Schub. Grund genug also, sich die besten MIDI Controller für Ableton Live einmal anzusehen.
MIDI Controller für Ableton Live – Worauf sollte man achten?
Folgende Funktionen sollte ein guter Controller für Ableton mitbringen:
- Clip Launch Matrix
- Transport-Taster zur Steuerung von Start, Stop, Pause
- Fader und / oder Drehregler zur Steuerung von Parametern und Mixing
- Pads oder Klaviatur zum Einspielen von Instrumenten, gerne anschlagdynamisch
- Ein Display, damit man Werte auch direkt am Controller ablesen kann
- Wenig versteckte Funktionen, um sich bei Performances nicht auf Shift-Befehle konzentrieren zu müssen
- Beleuchtete Bedienelemente wie RGB-LEDs, damit man auch bei schlechten Lichtverhältnissen im Club noch zurechtkommt
- Taster für Mute / Arm / Solo
Je mehr Haken bei dieser Liste gesetzt werden, umso flexibler sind die Möglichkeiten, die der Controller bietet. Jetzt hängt es natürlich auch vom jeweiligen Einsatzgebiet ab, wie wichtig jeder einzelne Punkt ist. Für einen Live-Instrumentalisten werden anschlagdynamische Pads bzw. Klaviatur deutlich wichtiger sein, als beispielsweise Transport-Taster. Letztere sind wiederum im Studio unheimlich praktisch, wenn man nicht ständig auf die Mouse zurückgreifen möchte. Im Clubeinsatz ist häufig der direkte Zugang, also kein Navigieren durch Submenüs, essentiell. Wenn jemand den Controller zum Auflegen mit Ableton Live nutzen möchte, kann ein Crossfader praktisch werden.
So vielseitig die Einsatzgebiete sind, so umfangreich ist auch das derzeitige Angebot an MIDI Controllern für Ableton. Die folgenden Controller bieten (fast) alle der aufgelisteten Funktionen und können daher ohne Bedenken empfohlen werden. Die Details folgen.
Ableton Push 3
Aus dem Hause Ableton selbst kommt der wunderbare Push 3 Controller, den man alternativ sogar als komplette Standalone-Unit kaufen kann. Dank schickem, hochauflösenden Display, hervorragend reagierenden Pads mit MPE und vielen Elementen zur Steuerung der wichtigsten Parameter findet man Push 3 in vielen Studios als zentralen Controller für Ableton Live.
Und das aus gutem Grund: Denn Ableton hat mit der Version 3 das Bedienkonzept der Vorgänger noch einmal optimiert, MPE hinzugefügt und die mitunter etwas anfällige Hardware – hier sei vor allem die klebrige Oberflächenbeschichtung genannt – gegen hochwertigeres Material ausgetauscht. Dadurch fühlt sich Push 3 nicht nur besser an, sondern ermöglicht es jetzt, sämtliche Parameter zu steuern, ohne überhaupt eine Mouse berühren zu müssen. Selbst PlugIns können nun komfortabel über den Controller ausgewählt und einzelnen Kanälen hinzugefügt werden. Dadurch ist es Ableton gelungen, mit Push 3 ein Gerät zu schaffen, das sich eher wie ein Instrument verhält.
Wo so viel Licht ist, muss auch etwas Schatten sein. Als Negativpunkt für Live-Performances sehe ich das Fehlen von Fadern. Gerade beim Aufbau von Übergängen mittels Fade-Ins und -Outs sind diese praktisch, denn so kann man mal eben z.B. die komplette Hi-Hat-Sektion aus- und einfaden. Mit einer geschickten Zuweisung von Groups kann man zwar mehrere Spuren auf einmal mit einem Poti erfassen. Allerdings verlangt das einiges an Organisation vorab und das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Immerhin kann man sich problemlos einen Fader-Controller wie Novation Launch Control XL MK2 dazustellen, um dieses Problem zu lösen.
Ableton Push 3 – Übersicht
Clip Launch Matrix | 8 x 8 |
Transport Taster | ✔ |
Fader und Drehregler zur Steuerung von Parametern | 8 Endlos-Drehregler, plus Master & Tempo |
Anschlagdynamische Pads oder Klaviatur | 64 anschlagdynamische Pads mit MPE |
Hochauflösendes Display | ✔ |
Wenig versteckte Funktionen | Die meisten Funktionen lassen sich direkt steuern oder per Klick über einen Taster in die Menüebene wechseln |
Beleuchtete Bedienelemente | ✔ |
Taster für Mute / Solo etc | ✔ (indirekt durch Wechsel in den jeweiligen Modus) |
Besonderheiten | Per Retrofit kann man den PUSH 3 auch Standalone nutzen |
Perfekt geeignet für | Studio, Club, Live-Instrument |
Novation Launch Control XL MK2
Als umfangreich ausgestatteten Einsteiger-Controller kann man den Launch Control XL MK2 bezeichnen. Hier wurde zwar auf eine Cliplaunch-Matrix verzichtet. Dafür bietet der Launch Control XL acht Fader, sechzehn Taster und 3 x 8 frei belegbare Drehregler zur Steuerung von Parametern. Diese Anordnung ist nicht nur für Live-Performer interessant. Denn zum schnellen Einstellen von EQs (Low / Mid / High), Effektanteilen und Lautstärkeverhältnissen ist dieses Layout mega praktisch.
Aber auch als Add-on macht der Launch Control XL MK 2 total Sinn. Hiermit ließen sich Launchpad Pro oder Push 2 mit Fadern ausstatten, die man in der Grundausstattung doch schnell vermisst.
Novation Launch Control XL MK2 – Übersicht
Clip Launch Matrix | ✕ |
Transport Taster | ✕ |
Fader und Drehregler zur Steuerung von Parametern | 8 Fader, 24 Drehregler |
Anschlagdynamische Pads oder Klaviatur | ✕ |
Hochauflösendes Display | ✕ |
Wenig versteckte Funktionen | Die meisten Funktionen lassen sich direkt steuern oder per Klick über einen Taster in die Menüebene wechseln |
Beleuchtete Bedienelemente | ✔ |
Taster für Mute / Solo etc | ✔ (indirekt durch Wechsel in den jeweiligen Modus) |
Perfekt geeignet für | Mixing-Controller im Studio oder Club |
Novation Launchpad Mini MK3
Als günstige Empfehlung für Einsteiger sei noch das Launchpad Mini genannt. Wie viele Controller im höheren Preissegment bietet auch dieser eine 8 x 8 Clip-Launch-Matrix, Transportbutton, sowie die Möglichkeit, Effektsends und Lautstärken über Shiftfunktionen zu steuern. Hierbei sollte man sich nur im Klaren darüber sein, dass Parameterwerte aufgrund der Eingabe über acht Pads eben auch nur in acht Stufen auflösen. Zudem sind die Pads nicht anschlagdynamisch.
Auf der Habenseite stehen eine gute Verarbeitung bei geringem Gewicht und ein sehr günstiger Preis. Da das Launchpad Mini zusätzlich noch mit Ableton Live Lite eine Einsteigervariante der populären DAW, sowie weitere gute Mixing-PlugIns mitliefert, kann man das Preis-/Leistungsverhältnis fast schon als sensationell bezeichnen.
Novation Launchpad Mini MK3 – Übersicht
Clip Launch Matrix | 8 x 8 |
Transport Taster | ✕ |
Fader und Drehregler zur Steuerung von Parametern | ✕ |
Anschlagdynamische Pads oder Klaviatur | ✕ |
Hochauflösendes Display | ✕ |
Wenig versteckte Funktionen | Clip-Launch-Controller mit einigen Features, die über Shift erreichbar sind |
Beleuchtete Bedienelemente | ✕ |
Taster für Mute / Solo etc | ✔ (indirekt durch Wechsel in den jeweiligen Modus) |
Perfekt geeignet für | Als Clip-Launch-Controller im Studio oder Club |
Novation Launchkey MKIII
Wer einen Ableton Live Controller sucht, der nebenbei noch eine gute Klaviatur mitbringt, sollte sich die Novation Launchkey MKIII Serie näher ansehen. Die Tastatur-Controller fügen sich nahtlos in Ableton Live ein und können ohne umständliche Installation direkt eingesetzt werden.
Auch hier gibt es zahlreiche Fader, Pads und Drehregler zur Steuerung von Live. Zusätzlich spendierte Novation den USB-Controllern Arpeggiator, Chord Mode und ein 5 Pin-MIDI-Interface zur umfangreichen Kontrolle von externen Synths und Samplern.
Die Klaviatur spielt sich sehr gut, die Drehregler und Fader haben einen angenehmen Widerstand. Keine Frage, die Launchkey-Serie ist sowohl von der Verarbeitung als auch von den Features her am oberen Ende angesiedelt.
Und dafür, dass Novation seiner Linie eine 37-Tasten-Variante spendiert hat, gehört ihnen ein Orden verliehen. Wer viel reist oder bei begrenztem Platz im Club trotzdem eine vernünftige Tastatur sucht, kann damit aufatmen. Handgepäck freundlich und genug Tastenumfang, um auch mal beidhändig zu spielen. Danke Novation!
Novation Launchkey MKIII Übersicht
Clip Launch Matrix | ✕ |
Transport Taster | ✔ |
Fader und Drehregler zur Steuerung von Parametern | 8 Drehregler, 9 Fader, Pitchbend & Modwheel |
Pads oder Klaviatur | 25, 37, 49 oder 61 anschlagdynamische Tasten, 16 anschlagdynamische Pads |
Hochauflösendes Display | ✕ |
Wenig versteckte Funktionen | Die meisten Funktionen lassen sich direkt steuern oder per Klick über einen Taster in die Menüebene wechseln |
Beleuchtete Bedienelemente | ✔ |
Taster für Mute / Solo etc | ✔ (indirekt durch Wechsel in den jeweiligen Modus) |
Perfekt geeignet für | Studio, Club, Live-Instrument |
Wer nicht so viel Patz hat oder eine günstige kleine Einspieltastatur sucht, dem sei noch das Launchkey Mini MK3 ans Herz gelegt. Die Verarbeitung ist Top, alles fühlt sich gut an. Selbst die Minitasten geben ein ausreichend angenehmes Gefühl, solange man darauf natürlich keine anspruchsvollen Stücke spielen will.
Novation Launchkey Mini MKIII Übersicht
Clip Launch Matrix | ✕ |
Transport Taster | ✔ |
Fader und Drehregler zur Steuerung von Parametern | 8 Drehregler, 2 Touch-Controller |
Anschlagdynamische Pads oder Klaviatur | 25 Minitasten und 16 anschlagdynamische Pads |
Hochauflösendes Display | ✕ |
Wenig versteckte Funktionen | Die meisten Funktionen lassen sich direkt steuern oder per Klick über einen Taster in die Menüebene wechseln |
Beleuchtete Bedienelemente | ✕ |
Taster für Mute / Solo etc | ✔ (indirekt durch Wechsel in den jeweiligen Modus) |
Perfekt geeignet für | Studio, Club, kompakter Live-Instrument-Controller |
Akai Pro APC64
Wo andere Controller einige Funktionen in Shift-Konfigurationen oder Menüs verstecken, bietet Akai Pro APC64 einen eher direkten Ansatz. Acht Touch-Strips, Transporttaster und eine Clip-Launch-Matrix mit 64 anschlagdynamischen Pads mit Poly-Aftertouch ermöglichen die intuitive Kontrolle von Ableton auch bei schlechten Lichtverhältnissen im Club.
Im Unterschied zu vielen Mitbewerbern setzt Akai auf Touchstrips inklusive LED-Meter. So geben sie einerseits ein visuelles Feedback der aktuellen Werte. Andererseits – und das ist bei Performances noch wichtiger – werden Parametersprünge vermieden, wenn man etwa zwischen zwei Tracks umschaltet, der Regler aber noch auf dem vorher eingestellten Wert ruht.
Außerdem bietet der APC64 rudimentäre 32 Step-Sequencer, mit denen man über 8 CV/Gate und 2 MIDI-Outs einen mittelgroßen externen Gerätepark ansteuern kann. Wer sich mit diesem Feature noch nicht beschäftigt hat, sollte das auf jeden Fall mal für die nächste Performance nachholen.
Akai Pro APC 40 MK 2 – Übersicht
Clip Launch Matrix | 8 x 8 |
Transport Taster | ✔ |
Fader und Drehregler zur Steuerung von Parametern | 8 zuweisbare Touchstrips |
Anschlagdynamische Pads oder Klaviatur | ✔ |
Hochauflösendes Display | ✕ |
Wenig versteckte Funktionen | Die meisten Funktionen lassen sich direkt steuern oder per Klick über einen Taster in die Menüebene wechseln |
Beleuchtete Bedienelemente | ✔ |
Taster für Mute / Solo etc | ✔ (indirekt durch Wechsel in den jeweiligen Modus) |
Perfekt geeignet für | Umfangreicher Performance Controller für Studio & Club |
touchAble Pro – Ableton Live Controller für Tablets und Smartphones
Viele von euch werden ein Android, Surface, iPhone oder ein iPad nutzen. Für diese Tablets und Smartphones gibt es ebenfalls gute Ableton Live Controller. Die App touchAble Pro enthält eigentlich alles, was man zur Steuerung von Ableton Live benötigt, inklusive der Synths und Sampler. Eine Mixer-Ansicht, Session View mit Clip Launch Matrix, selbst Noten lassen sich direkt eingeben und mit dem Piano-Roll-Editor später korrigieren.
Wenn man Touchscreens gegenüber nicht abgeneigt ist, sollte man die rund 29 € für die App investieren. Selbst als Zweitgerät zur Steuerung wichtiger PlugIns im Live-Einsatz ist die Software eine tolle Ergänzung zu einem Hardware-Controller.
Weitere Infos zu touchAble Pro gibt es hier.
Controller für Ableton Live – Fazit
Einen klaren Gewinner aus dieser Auswahl zu küren ist aufgrund der unterschiedlichen Einsatzgebiete nur schwer möglich. Als Controller für elektronische Musik im Club würde ich wohl am ehesten zum APC 40 MK2 greifen, da dieser den direktesten Zugriff ermöglicht. Ergänzt um ein kompaktes Einspielkeyboard wie Launchkey Mini MK 3 geht damit schon einiges.
Als Performance-Instrument und Controller Hybride ist der Push 3 die umfangreichste Lösung. Hervorragend spielbare Pads mit polyphonem Aftertouch, ein gutes Display und alle Funktionen über den Controller erreichbar: Mit dem Push 3 kann sogar der Bildschirmschoner angehen und man findet sich immer noch problemlos zurecht.
Die beste Lösung für Einsteiger sind wahrscheinlich das Launchkey Mini 32 oder ein Launch Pad Mini. Beide bieten eine solide Verarbeitung, sowie ausreichend Funktionen. Ein gutes Software-Paket erleichtert den Einstieg.