Die besten Xfer Serum Alternativen – inklusive Freeware Tipps
Voraussichtliche Lesedauer: 12 Minuten
Xfer Serum hat seit seinem Erscheinen im Jahr 2014 ein echtes Erfolgsrennen hingelegt. Der Wavetable-Synthesizer dürfte nach wie vor eines der am meisten genutzten Plugins für elektronische Musik sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern, gibt es bei Xfer allerdings (so gut wie?) keine Rabattaktionen. Will man sich das PlugIn anschaffen, sind also rund 190 € fällig. Zum Glück gibt es mittlerweile zahlreiche Xfer Serum Alternativen. Die besten davon stellt dieser Artikel vor.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist Xfer Serum so beliebt?
Bevor wir aber zu den konkreten Empfehlungen kommen, schauen wir uns erstmal an, warum xfer Serum eine Dekade später immer noch so beliebt ist.
Vielseitigkeit
Serum kombiniert umfangreiche Wavetable-Synthese mit einer breiten Palette von Funktionen – perfekt für verschiedene Genres elektronischer Musik.
Intuitive Bedienung
Die Benutzeroberfläche von Serum ist intuitiv erlernbar und visuell ansprechend. Modulationsverknüpfungen per Drag-and-Drop und die Visualisierung der Wellenformen machen das Sounddesign auch für Anfänger zugänglich.
Klangqualität
Die Klangqualität von Serum ist immer noch ausgezeichnet. Dazu tragen die hochauflösenden Oszillatoren und Filter ebenso bei, wie die gute Effektsektion.
Wavetable-Synthese
Die Wavetable-Synthese-Engine von Serum ist das herausragende Merkmal des Synthesizer-Plugins. Neben einer guten Library können User eigene Wavetables importieren, oder im Editor zeichnen.
Support
In regelmäßigen Updates spendierte Xfer Records dem Plugin immer wieder neue Features und Verbesserungen.
Wer und was benötigt eine gute Xfer Serum Alternative?
Die Frage nach dem „Wer“ lässt sich einfach beantworten: Alle, die sich grundsätzlich für Wavetable-Synthese interessieren, aber je nach dem mehr (oder weniger) Features, einen anderen Grundsound oder schlicht eine günstigere Alternative suchen.
Das bestimmt bis zu einem Anteil mit, was eine gute Alterantive liefern soll. Wer nur etwas Wavetable-Flair schnuppern möchte, sollte sich eher nach einer simpleren Variante umsehen. Wer den Synthese-Overkill sucht, wird womöglich mit Serum nicht mehr glücklich. Denn selbst wenn das Plugin unheimlich viele Features mitbringt, gehen vergleichbare Kandidaten wie etwa Arturias Pigments oder KiloHearts Phaseplant noch einmal weiter.
Allen Alternativen gemein ist jedoch das Vorhandensein von Wavetable-Synthese (logisch), verschiedener Filtermodelle, einer guten Modulationsabteilung, sowie einer gute Effektsektion, die integraler Bestandteil des Sounddesigns ist. Einigen Usern ist zudem ein integrierter Editor wichtig, um eigene Wavetables zu importieren, oder gar von Null auf neu zu erstellen.
Am Ende kann schlicht der Preis den Unterschied machen. Im Gegensatz zu xfer gibt es bei den meisten Mitbewerbern regelmäßige Rabattaktionen. Dann gibt es noch flexiblere Plugins zur Hälfte des Preises von Serum. Welche das sind, gucken wir uns jetzt an.
Die besten Xfer Serum Alternativen
Vital Synth (Serum Freeware Alternative)
Eine der stärksten Alternativen und zugleich kostenlose xfer Serum Alternative ist der Vital von Vital Audio. Kaum zu glauben, dass dieses Plugin Freeware ist! Denn nicht nur der Sound überzeugt, sondern auch die Feature-Ausstattung.
Drei Wavetable-Oszillatoren, ein weiterer mit Sample-Import, etliche Filtermodelle, sowie eine umfangreiche Modulationssektion bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten für komplexes Sounddesign. Zusätzlich gibt es eine frei konfigurierbare Effektsektion mit bis zu neun gleichzeitig aktiven Effekten.
Wem die gute Auswahl an Wavetables noch nicht reicht, kann sich mit dem internen Editor eigene bauen, weitere Wavetables importieren, oder das Text-zu-Wavetable-Tool ausprobieren.
| Vital Synth | Vital |
|---|---|
| Oszillatoren | 3 x Wavetable, 1 x Sample |
| Sample-Import | ✅ |
| Wavetable-Import | ✅ |
| Eigene Wavetables im Editor erstellen | ❌ |
| Filtermodelle | 34 |
| Modulationsmöglichkeiten | 4 LFOs, 3 x Env, Zufallsgeneratoren |
| Effekte | 9 |
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Korg modwave native
Mit dem Korg modwave native gibt es ebenfalls eine hervorragend klingende xfer Serum Alternative. Zwar muss man hier auf den praktischen Wavetable-Editor verzichten. Man kann aber eigene Wavetables importieren und diese mit Samples und der virtuell analogen Klangerzeugung verknüpfen.
Ein Preset basiert hier auf zwei Layern. Jeder Layer bietet zwei Oszillatoren. Jeder Oszillator setzt sich wiederum aus zwei Wavetable-Oszillatoren zusammen. Das bedeutet alleine schon bis zu acht Oszillatoren pro Preset! Hinzu kommen noch pro Layer ein Suboszillator / Noise und umfangreiche Modifier- und Morphingmöglichkeiten für die Wavetables. Das wäre für sich schon genug, um Sounddesigner glücklich zu machen.
Nun gibt es on top noch eine breit aufgestellte Filterabteilung, etliche Modulationsquellen, sowie eine gut klingende Effektabteilung. Ein absolutes Highlight sind aber die komplexen Modulationssequencer. Diese stellen in ihrer Vielseitigkeit ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen Alternativen dar und eignen sich hervorragend für spannende Pads, rhythmische Texturen und komplexes Sounddesign.
| Korg | Modwave native |
|---|---|
| Oszillatoren (pro Layer) | 2 Oszillatoren mit jeweils zwei Wavetables, Suboszillator / Noise |
| Sample-Import | ✅ |
| Wavetable-Import | ✅ |
| Eigene Wavetables im Editor erstellen | ❌ |
| Filtermodelle | 12 inklusive Moog, MS-20, Polysix |
| Modulationsmöglichkeiten | 5 LFOs, 4 ENVs, komplexe Motionsequencer, XY-Pad |
| Effekte (pro Layer) | 3 Slots, plus Master EQ und Reverb als Sendeffekt |
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KiloHearts PhasePlant
Der PhasePlant von KiloHearts verfolgt einen etwas anderen Ansatz, als die anderen hier vorgestellten Plugins. Hierbei handelt es sich nämlich um eine semimodular aufgebaute Klangerzeugung. In bis zu 32 Slots kann man bei Phaseplant einzelne Generatoren wie etwa Oszillatoren, Filter, oder Hüllkurven frei miteinander verknüpfen. Zusätzlich gibt es eine umfangreiche Modulationsabteilung und eine hervorragend klingende Effektabteilung. Die Oszillatoren stellen neben Wavetable-Synthese auch VA und Sampling/Granularsynthese bereit, und bieten zusätzlich noch FM-Synthese.
Durch diese Flexibilität ist PhasePlant ein absoluter Tipp für ambitionierte Sounddesigner. Aus den selben Gründen wäre PhasePlant aber nicht meine erste Empfehlung für Einsteiger. Denn sobald man eigene Klänge erstellen möchte, wird hier eine recht hohe Expertise nötig. Erste Schritte kann man natürlich mit den sehr guten Presets gehen. Und wer sich ohnehin auf Presets beschränkt, kann bedenkenlos bei PhasePlant zugreifen. Der vorhandene Soundvorrat wird laufend (kostenpflichtig) erweitert.
| KiloHearts | Phase Plant |
|---|---|
| Oszillatoren | Semimodularer Ansatz: 4 Modelle frei konfigurierbar – VA, Wavetable, Sampler und Noise Generator, FM möglich |
| Sample-Import | ✅ |
| Wavetable-Import | ✅ |
| Eigene Wavetables im Editor erstellen | ✅ |
| Filtermodelle | 7 Filtermodelle mit Variationen |
| Modulationsmöglichkeiten | LFOs, FM-Generatoren, Envelopes: Anzahl ist abhängig von der Slotverteilung |
| Effekte | 6 |
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u-he Hive 2
Hive 2 von u-he ist in dieser Liste einem konventionellen VA-Synthesizer am nächsten. Trotzdem verfügen die beiden Hauptoszillatoren über die Möglichkeit Wavetables wiederzugeben (und zu importieren). Der Klang ist – wie man es bei u-he kennt – über alle Zweifel erhaben, stellt vom Grundcharakter allerdings eher eine gute Ergänzung zu dem gerne mal aggressiveren Grundsound des xfer Serum dar. Auch der Ressourcenhunger hält sich hier in Grenzen.
Die Oberfläche von Hive 2 wirkt auf den ersten Blick erstmal überwältigend. Die Bedienung erschließt sich dennoch recht schnell und per praktischem Drag- and-Drop sind Modulationsverknüpfungen schnell hergestellt. Intensives und komplexes Sounddesign ist mit dem Hive 2 natürlich problemlos möglich, wenngleich andere Kandidaten wie der modwave native da noch eine Ebene drüber liegen.
u-he Hive 2 macht eine ausgezeichnete Figur als VA-Allrounder mit Wavetable-Option, eignet sich als xfer Serum Alternative allerdings nur eingeschränkt. Dafür fehlen ihm in der Wavetable-Abteilung zu viele weitere Bearbeitungsmöglichkeiten (z.B. Spectral-Shift, die es bei Serum und anderen spezialisierteren Synths gibt.
| u-he | Hive 2 |
|---|---|
| Oszillatoren | 2 OSC, 2 Subosc |
| Sample-Import | ❌ |
| Wavetable-Import | ✅ |
| Eigene Wavetables im Editor erstellen | ❌ |
| Filtermodelle | 2 Multimodefilter mit je 10 Modellen |
| Modulationsmöglichkeiten | Modulationssequencer, 2 x Funktionsgeneratoren, 2 LFOs, 4 x Env |
| Effekte | 7 |
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Arturia Pigments
Den Abschluss dieser Empfehlungsrunde macht Arturia Pigments. Pigments hat das Zeug, als zukünftiger Studiostandard ähnlich erfolgreich zu werden, wie Serum. Und das vor allem aus drei Gründen:
Zum einen ist da die erstaunliche Flexibilität. Alleine auf Oszillatorebene punktet das Synth-Plugin mit einer Vielseitigkeit, welche viele anderen Hersteller weit hinter sich lässt. Zum anderen klingt Pigments einfach verdammt gut, was zudem an der umfangreich ausgestatteten Filtersektion und der hervorragende Effektabteilung liegt. Letztlich sind aber auch die konstante Produktpflege und Aktionen am Erfolg beteiligt, bei denen es das Plugin regelmäßig für unter 100 € gibt.
Lediglich auf einen Wavetable-Editor muss man bei Pigments verzichten. Aber auch so ist meine Empfehlung ganz klar: Kaufen, sobald es das Plugin wieder in einer Rabattaktion gibt. Denn selbst wenn Wavetable-Synthese euch irgendwann nichts mehr gibt: Die anderen Engines wie Granular-, VA- oder additive Synthese eröffnen ein unheimlich flexibles Klangpotential bei gleichzeitig intuitiver Bedienung.
| Arturia | Pigments |
|---|---|
| Oszillatoren | 2 Engines mit WT, VA, Additiv, Granular, plus 3 Utility-Engines (2 x Sample, 1 x VA) |
| Sample-Import | ✅ |
| Wavetable-Import | ✅ |
| Eigene Wavetables im Editor erstellen | ❌ |
| Filtermodelle | 2 Multimodefilter mit 11 Modellen und Varianten |
| Modulationsmöglichkeiten | 3 LFOs, 3 Env, 3 Funktionsgeneratoren, 3 Zufallsgeneratoren und 3 Combos |
| Effekte | 18 Effekttypen, flexibel kombinierbar |
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UAD OPAL Morphing Synth
Ich habe lange überlegt, ob ich UAD Opal oder Native Massive X in diese Liste aufnehme. Beide sind konzeptionell recht nah beieinander. Auch der Sound ist bei beiden absolut top. Rein von den Features ist Massive X dem UAD Opal zwar überlegen. Am Ende entschied ich mich aber für den VA-Wavetablehybriden von UAD.
| UAD | Opal Morphing Synth |
|---|---|
| Oszillatoren | 3 Oszillatoren (VA / WT), Noise, SubOsc |
| Sample-Import | ❌ |
| Wavetable-Import | ❌ |
| Eigene Wavetables im Editor erstellen | ❌ |
| Filtermodelle | 2 Multimodefilter mit 11 Modellen und Varianten |
| Modulationsmöglichkeiten | 2 LFOs, 3 Env, 2 Multistage-Envelopes |
| Effekte | 6 Effekttypen, 2 Slots |
Der Grund ist hier schlicht, dass ich ihn vor allem Einsteigern und Produzenten empfehle, die schnell richtig gut klingende Sounds haben wollen, ohne sich aber für kleine Tweaks erstmal ganz tief in die Soundengine vorarbeiten zu müssen. Opal ist schneller begreifbar und aufgrund der Einschränkungen übersichtlicher. Zudem gibt es den Softsynth regelmäßig bei Sonderaktionen für unter 70 €, was zu dem Preis ein No-Brainer ist.
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xfer Serum Alternative: Fazit
Bei einer derart guten Auswahl fällt es mir schwer, einen klaren Gewinner zu nennen. Daher würde ich es anders angehen: Mit Plugins wie modwave native, Pigments oder PhasePlant gibt es eigentlich keinen Grund mehr, sich heutzutage noch für xfer Serum zu entscheiden. Lediglich dessen Wavetable-Editor ist hier recht einzigartig. Auch bei Kooperationen wird man sich aufgrund der Verbreitung von Serum unter Umständen das Plugin holen müssen, um kompatibel mit anderen Projekten zu bleiben.
Allen anderen sei aber zunächst einmal das kostenlose PlugIn Vital ans Herz gelegt. Hier gibt es viele Elemente von Serum inklusive Wavetable-Editor und einen hervorragenden Sound.
Wer direkt in die Vollen gehen möchte und eine Serum Alternative mit viel Klangpotential und intuitiver Bedienung sucht, sollte sich Pigments oder Phaseplant in einer Rabattaktion zulegen. Falls ihr euch eher von Presets inpirieren lässt, wäre meine Empfehlung zwischen diesen beiden letztlich Pigments. Das Plugin ist im Vergleich einfach am weitesten verbreitet, was sich positiv auf die Zahl verfügbarer Soundpacks auswirkt.
