UAFX Starlight Echo Station Delay Pedal Test
Mit der UAFX-Serie hat Universal Audio spannende Effektpedale im Portfolio, die neben einer soliden Verarbeitung auch mit exzellentem Klang punkten. Da mich das UAFX Golden Reverberator Reverb schon überzeugen konnte, war ich auf das Delay umso gespannter. Wie das Delay im Zusammenhang mit Synths und elektronischer Musik abschneidet, erfahrt ihr im UAFX Starlight Echo Station Test.
Zunächst muss man festhalten, dass auch hier eher auf „Retro“ der Fokus liegt. Das Starlight Echo Station bietet zunächst drei unterschiedliche Delay-Algorithmen: Bandecho, BBD Analog Delay und HiFi Digitaldelay. Eine vierte Variante erhält man, wenn man sich auf der Webseite von Universal Audio registriert. Egal, für welches Delay-Modell man sich entscheidet, ist dieses immer in doppelter Ausführung vorhanden. Dadurch sind komplexere Stereoeffekte möglich, für die sich auch die Breite und Rhythmik bestimmen lässt.
Der äußere Eindruck: Anschlüsse und Verarbeitung
Die Pedale der UAFX-Serie wirken extrem robust. Die Drehregler sitzen fest und haben einen angenehmen Drehwiderstand. Trotz der geringen Größe traue ich auch den Kippschaltern zu, über lange Zeit problemlos zu funktionieren. Nicht zuletzt wirkt auch das Gehäuse, als könnte man bequem (mit dem Rad) darüber fahren, ohne dass es Schaden nimmt. Probieren würde ich es bei dem Preis natürlich nicht.
Zur Verbindung mit der Außenwelt finden sich jeweils zwei Ein- und Ausgänge, ein USB-Anschluss, sowie Bluetooth. Über die USB-Schnittstelle werden Firmware-Updates übertragen, Bluetooth dient zur Verbindung mehrer UAFX-Pedale, wobei sich das auf Global-Bypass und die Registrierung via App beschränkt. Wer hier MIDI vermisst, hat leider richtig gelesen. Denn MIDI fehlt bei allen Pedalen. Das mag bei dem Reverb noch zu verschmerzen sein, aber die fehlende Möglichkeit, Delays per Clock zum Sequencer zu syncen ist für den Preis dann doch etwas hart.
Sämtliche Pedale der UAFX-Serie haben Preset-Speicherplätze, um live schnell zwischen unterschiedlichen Settings zu wechseln. Auch hier macht sich wieder die fehlende MIDI-Schnittstelle schmerzlich bemerkbar, denn im Live-Gewusel hat man oft besseres zu tun, als sich für jede Komponente zu merken, wo welches Preset sitzt.
Starlight Echo Station im Einsatz
Im direkten Zugriff bietet das Starlight Echo Station Pedal die wichtigsten Parameter Delay-Zeit, Feedback, Mix, sowie Notenwert. Die zwei verbleibenden Regler sind den jeweiligen Algorithmen zugeordnet. Grob gesagt, simuliert man mit Color das Sättigungsverhalten, fügt dem Delay-Signal Obertöne hinzu oder lässt es dumpfer werden. Der letzte Drehregler gibt je nach verwendetem Algorithmus zum Beispiel Zugriff auf die Intensität von Wow, Flutter und Splice (Tape), Geschwindigkeit des Modulationseffekts (Analog Delay), oder erhöht den Bass-Anteil des Signals (Precision).
Mehr Möglichkeiten über Kippschalter
Mit diesem Kippschalter bestimmt man in drei Positionen weitere Parameter, die auf den jeweiligen Algorithmus zugeschnitten sind. Das kann die Alterung des Tapes in drei Varianten sein, Zuschalten von Chorus oder Flanger, sowie ein weiteres Filter, nur um nur ein paar zu nennen.
UAFX Starlight Echo Station: Selbstoszillation
Wie es sich bei einem guten Analogdelay gehört, kann man auch das Starlight Echo Station mit hohen Feedback-Werten in die Selbstoszillation fahren. Häufig trennt sich hier die Spreu vom Weizen und der Sound wird unangenehm schrill oder zerbröselt. Nicht so beim Delay von Universal Audio. Sobald der Kipppunkt der Selbstoszillation überschritten wurde, schwingt sich das Signal schön auf und man erhält – je nach gewähltem Modi – genau diesen crunchig warmen Analogsound der Vintage-Pendants.
UAFX Starlight Echo Station: Sound
Kommen wir zur wichtigsten Frage: Wie klingt das Teil denn nun? Mittlerweile gibt es etliche sehr gut klingende Retro-Simulationen. Mein persönlicher Favorit in dieser Klasse war bisher das Volante von Strymon, das ebenfalls in der Lage ist, herrlich scheppernde Vintage-Delays zu kreieren und den Klang noch einmal gehörig anzuwärmen. Ich mag das Volante-Delay-Pedal immer noch sehr gerne, aber das UAFX setzt für mich klanglich noch einmal 5 % drauf.
Denn hier hat Universal Audio in Sachen Detailverliebtheit mehr geliefert, als man erwarten würde. So wurde zum Beispiel sogar daran gedacht, den Schnitt des Tapes mit zu simulieren, was für mich eine echt positive Überraschung war. Dieser kurze, dumpf knackende Sound, der je nach Abnutzung des Tapes – oder schlechtem Cutter – mal stärker mal subtiler auftritt. Auch das Sättigungsverhalten wird angenehm reproduziert und führt nicht, wie bei vielen anderen analogen Delays, sofort zu einem matschig muffigen Klangbrei.
Die Reduktion auf die wichtigsten Delay-Modelle, der direkte Zugriff und der breite Sweetspot der perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten; All das macht das Universal Audio Starlight Echo Station zum perfekten Delay-Pedal (nicht nur) für elektronische Musik. Von subtilen Delays, die Einzelsignale rhythmisch vorantreiben, bis hin zum mächtigen Dub-Delay auf kompletten Dubtechno und Ambient-Tracks überzeugt das Starlight Echostation bei einer Vielzahl von Anwendungen.
UAFX Starlight Echo Station Test: Fazit
Und so bleibt für mich nur festzuhalten: Das Starlight Echostation macht einfach wahnsinnig viel Spaß. Sicherlich gibt es in diesem Preissegment eine Menge guter Alternativen, von denen einige noch flexiblere Möglichkeiten aufweisen. Wer beim Sound aber keine Kompromisse eingehen möchte und mit wenigen, aber dafür hervorragend klingenden Delay-Algorithmen zurechtkommt, sollte sich das Starlight Echo Station einmal ansehen. Das Delay ist mein Highlight von Universal Audios Effektpedal-Trio.