Strymon Deco V2 Test: Tape-Simulation für elektronische Musik?

Strymon Deco V2 Test: Elektronische Musik

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Mit dem Deco V2 hat der Pedal-Hersteller Strymon eine Bandmaschinenemulation im Portfolio. Neben der Grundfunktion als Bandsättigungseffekt finden sich hier auch Parameter für Gleichlaufschwankungen (Wobble), sowie Slapback Echo und eine Kassettensimulation. Ob und wie gut sich das Pedal auch für elektronische Musik eignet, erfahrt ihr im Strymon Deco V2 Test.

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Strymon Deco V2 Demovideo

Strymon Deco V2 Test: Erster Eindruck

Ganz in der Tradition anderer Strymon-Pedale ist auch das Deco V2 hervorragend verarbeitet: Die Drehregler bieten einen angenehmen Widerstand, die Fußschalter sind auch mit der Hand noch angenehm zu bedienen. Das Ganze hinterlässt zudem den Eindruck, auch unterwegs lange Zeit zu bestehen.

Strymon Deco V2 Test: Anschlüsse auf der Rückseite

Zur Kommunikation mit der Außenwelt verfügt das Strymon Deco V2 neben Stereo-Anschlüssen noch über USB-C, sowie einen MIDI-Eingang, für den allerdings ein spezielles Adapterkabel benötigt wird. Gleiches gilt auch für den Eingang. Falls dieser Stereo betrieben werden soll, muss hier ein Y-Split-Kabel mit eingeplant werden und der Eingang per Kippschalter auf der Rückseite auf Stereo gestellt werden.

Per Schalter wird zwischen Mono- und Stereobetrieb gewechselt

Deco V2: Features

Bandsättigung: Im Deco V2 nun auch mit Kassettenmodus

Die wohl wichtigste Aufgabe des Strymon Deco V2 liegt in der Bandsättigung. Hierbei werden mit zunehmender Lautstärke und Sättigung dem Eingangssignal immer mehr harmonische Obertöne hinzugefügt. Gleichzeitig wird das Signal einerseits verdichtet, ohne andererseits aber signifikant an Dynamik einzubüßen. Diese Rolle übernimmt das Deco V2 mit Bravour, wodurch es durchaus auch in einer Subgruppe oder in einer Mastering-Kette eine gute Figur macht.

Strymon Deco V2 Test: Sättigungsmodi
Strymon Deco V2 Sättigungsmodi

Je nach verwendetem Tape bzw. Bandmaschine kann der Effekt auch sehr unterschiedlich klingen. Das berücksichtige Strymon auch beim Deco V2. So spendierte man der Version 2 einen Kassettenmodus, in den man mit Umlegen des Kippschalters wechselt. Das Ergebnis unterscheidet sich deutlich vom Classic-Modus und der Klang kommt deutlich roher, übersteuerter und schmutziger daher. Das eignet sich nicht nur wunderbar für aggressive Kicks und Drumspuren, sondern erzeugt in Kombination mit Wobble auch den typischen Retro-Sound für Pads, ganz im Stil von Boards of Canada oder Tycho.

Wobble

Damit komme ich direkt zum nächsten Feature, dem Wobble. Hiermit lässt sich die Exaktheit der Tape-Wiedergabe manipulieren. Ist der Regler in der Nullstellung, ist der Effekt deaktiviert. Mit zunehmender Rechtsdrehung fängt das virtuelle Band an, immer stärker zu leiern. Das ist einerseits super für die eben erwähnten Retro-Sounds, andererseits super, um Modulationseffekte wie Chorus und Flanger umzusetzen.

Strymon Deco V2 Test
Strymon Deco V2

Echo, Flanger und Chorus? Mit Double Tracker!

Womit wir direkt zum letzten Einsatzgebiet des Deco V2 kommen. Denn durch die Kombination aus Tape-Sättigung, Wobble und Double Tracker sind herrlich breite Modulationseffekte möglich. Konzeptionell bedingt muss man hierbei natürlich auf erweiterte Parameter wie Feedback oder Frequenz verzichten. Dafür stehen hier mit den unterschiedlichen Sättigungsmodi andere Färbungen zur Verfügung.

Erhöht man die Lag-Zeit, sind sogar Slapback-Echos mit einer Delayzeit von 50-150 ms möglich. Ein klassisches Delay-Pedal wird dadurch natürlich nicht obsolet. Dennoch kann dieser Echoeffekt eine spannende Nuance liefern. Vor allem, wenn man per Blend-Regler die Stereobühne sukzessive aufzieht.

Strymon Deco V2 Test: Fazit

Mit dem Deco V2 hat Strymon eine hervorragend klingende Bandemulation im Programm. Sicherlich handelt es sich hierbei um ein sehr spezialisiertes Effektgerät, was man sich wohl erst anschafft, wenn viele andere Standards bereits vorhanden sind. Gerade im DAW-less Kontext dient es zur subtilen Obertonanreicherung der Summe oder als Modulationseffekt mit großer Stereobühne. Wer auf Retro-Sounds im Stil von Boards of Canada etc. steht, findet hier eine Lösung, mit der das im Handumdrehen geht. Einzig den recht sportlichen Preis von rund 450 € muss man erst einmal verdauen. Trotzdem rate ich jedem, zur „größeren“ V2 Variante zu greifen. Denn alleine der Kassettenmodus ist den Aufpreis definitiv Wert.

  • Strymon Deco V2
    Strymon Deco V2
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