Roland TB-303 Clone: Die besten TB-303 VSTs und Hardware-Clones

Roland TB-303 Clones, TB 303 VST und Hardware Clones

Voraussichtliche Lesedauer: 13 Minuten

Die Roland TB-303 Bassline ist ohne Zweifel einer der wichtigsten Synthesizer in der elektronischen Musik. Beim Acid war sie stilprägend, aber auch an etlichen anderen Genres wie Techno, Trance oder Ambient war sie maßgeblich beteiligt. Und die TB-303 hat nichts an Popularität eingebüßt. Im Gegenteil: Denn heute sind die Preise für gebrauchte Units höher denn je. Umso wichtiger ist es, Alternativen aufzuzeigen. In diesem Artikel geht es um die besten TB-303 Clones in Hardware-Form, sowie die besten TB-303 VST vor.

Roland TB-303
Roland TB-303: Das Original

TB-303 VSTs: Das sind die besten 303-PlugIns

ABL Bass Line 3

Der TB-303 VST Clone ABL Bass Line 3 ist schon seit Jahren eine Bank in DAW-basierten Studios. Und das aus gutem Grund. Denn der abl3 liefert nicht nur einen sehr authentischen Klang, sondern lässt sich auch hervorragend bedienen. Mit anderen Worten: Die Unzulänglichkeiten des ursprünglichen TB-303-Sequencers wurden hier gezähmt und um intelligente Zufallsfunktionen erweitert. Diese findet man etwas versteckt in Ausklappmenüs. Dort finden sich auch weitere Anpassungen für das Übersteuerungsverhalten, Tuning und Filtersettings.

Die besten TB-303 VST - ABL3 Bassline
abl3 ist eines der besten TB-303 VSTs

Im Vergleich zum D16 Group Phoscyon 2 gehen die Sounddeisgn-Möglichkeiten hier zwar nicht so weit. Dafür findet man auch hier Details wie das charakteristische Klicken/Rauschen des BA-662 VCAs, was sogar deaktiviert werden kann. Manchmal möchte man aber auch ganz schnörkellos und schnell zum Ziel kommen. Audiorealism abl3 liefert genau das: Guten TB-303-Sound und schnelle Ergebnisse.

D16 Group: Phoscyon 2

Über Jahre hinweg haben sich Phoscyon und die ABL Bassline ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des besten TB-303 VST geliefert. Wenngleich die ABL Bassline 3 klanglich für mich immer einen leichten Vorsprung hatte, konnte die D16 Group mit der zweiten Auflage nun aufholen.

D16-Group Phoscyon 2 ist ein gutes TB-303 VST mit erweiterten Möglichkeiten
D16-Group Phoscyon 2 liefert authentischen 303-Sound mit erweiterten Möglichkeiten

Beide Plugins liefern einen authentischen Sound und der Sequencer von Phosycon 2 bringt den herrlich treibenden Groove der Roland TB-303 in die DAW. Im direkten Vergleich überzeugt Phosycon 2 durch die im Vergleich noch einmal aufgebohrten Möglichkeiten. Diese reichen von zusätzlichen Syntheseparametern wie Envelope-Attack oder Accent Decay, bis hin zu einem intuitiven Sequencer mit gut umgesetzten Zufallsgeneratoren. Eine gut ausgestattete Effektsektion mit vernünftig klingender Overdrive-Sektion rundet die Ausstattung ab.

Der Sequencer des Phoscyon 2: Intuitiv bedienbar und sinnvoller Funktionsumfang
Der Sequencer des Phoscyon 2: Intuitiv bedienbar und sinnvoller Funktionsumfang

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Wenn der TB-303 Clone Hardware sein soll

Wem Software nicht so liegt, der aber nicht auf den TB-303-Sound verzichten möchte, findet in der Hardware-Welt mittlerweile ebenfalls etliche gute Alternativen zu einem Original. Die folgenden Vorschläge beschränken sich auf Modelle mit internem Sequencer, da dieser meiner Meinung nach ein wesentlicher Bestandteil einer 303 ist.

Behringer TD-3

Behringer liefert mit der TD-3 eine budgetfreundliche und sehr gut klingende Alternative. Lässt man mal die weniger gelungene Distortion-Einheit weg, liefert der Behringer TD-3 einen ausreichend authentischen Sound. Die Resonanz reicht hier fast bis zur Selbstoszillation (das war bei verschiedenen TB-303s auch unterschiedlich stark ausgeprägt), die Pulswelle klingt schön hohl und auch die Verarbeitung steht dem Plastikfeel des Original in nichts nach.

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Behringer TD-3 Demovideo mit Behringer Pro-1

Zwar hat man bei Behringer auch den recht eigenwilligen Sequencer geklont. Das kann aber für all diejenigen ein Vorteil sein, die das Original-Feeling suchen. Immerhin kann man hier auch alternativ die Editor-Software nutzen, mit der sich der Sequencer gut einstellen lässt. Und für rund 120 € (je nach Modellfarbe) ist die TD-3 so oder so ein No-Brainer.

Behringer TD-3 MO: TB-303 Clone auf Steroiden

Ebenfalls aus dem Hause Behringer kommt die TD-3 MO (Modded Out). Hierbei wurde die originale Klangerzeugung aufgebohrt und um Erweiterungen ergänzt, die der bekannten Devilfish-Modifikation entsprechen. So besitzt der TD-3 MO unter anderem einen erweiterten Filterweg, Sub-Oszillator, Resonanzboost, Overdrive und FM. Auch die CV-Anschlusssektion ist hier noch einmal erweitert worden.

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Behringer TD-3 MO Demovideo mit Novation Circuit Tracks

Durch die Modifikationen wird der limitierte Sound noch einmal ordentlich erweitert. Allerdings muss man hierbei beachten, dass man sich auch recht schnell vom Originalsound entfernt. Auch die Sweetspots verlässt man bei der TD-3 MO recht schnell, wenn man die Unit noch nicht auswendig kennt. Trotzdem ist die TD-3 MO für alle eine Empfehlung, die einen TB-303 Clone suchen, der auch mal abseits der ausgetretenen Pfade groovt.

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Cyclone TT-303 MK2

Der Cyclone TT-303 war lange Zeit einer der wenigen erschwinglichen TB-303-Clones mit gutem Sequencer. Und auch wenn Behringers TD-3 dem französischen Unternehmen Cyclone wahrscheinlich einiges an Umsatz gekostet hat, ist der TT-303 MK2 immer noch eine echte Empfehlung.

TB-303 Clone: Cyclone Analogic TT-303 Bassbot
TB-303 Clone: Cyclone Analogic TT-303 Bassbot

Einerseits ist hier der Sound nicht ganz so spitz resonierend wie bei Behringers TD-3. Das setzt auch im Verbund mit einer TD-3 eine interessante andere klangliche Nuance. Andererseits bietet der Sequencer des Cyclone TT-303 MK2 einige spannende Features, die man bei Behringer vergeblich sucht. Dazu gehören zum Beispiel unterschiedliche Gate- und Slide-Längen, manueller Accent, verschiedene Shuffle-Settings, oder schlaue Random-Funktionen.

  • Cyclone Analogic TT-303 Bass Bot Space Black
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DIN Sync RE-303

„It’s not a Clone, it’s a replica“ – So wird der DIN Sync RE-303 auf der Webseite des DIY-Projekts vorgestellt. Entsprechend akkurat sind auch die klanglichen Ergebnisse, die dem Original am nächsten kommen. Auch wenn man jetzt streiten kann, wo ein Clone aufhört und eine Replika anfängt. Rein theoretisch müsste ein Clone ja noch einmal deutlich näher dran sein, da dieser genetisch zu 100% identisch ist. Aber lassen wir das – Marketing muss auch sein ;).

Allerdings ist man hier für ein aufgebautes Exemplar (es gibt diverse Anbieter im Netz) auch schnell bei rund 1000 €. Inwiefern einem das letzte Quäntchen Sound den Aufpreis wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Als spannendes Lötprojekt für Fortgeschrittene ist die DIN Sync RE-303 auf jeden Fall eine Empfehlung.

Roland TB-03 Boutique

Da auch Roland mit der TB-03 einen TB-303-Clone im Portfolio hat, soll dieser hier ebenso Erwähnung finden. Grundsätzlich bin ich ein Freund von Rolands Boutique-Serie. Besonders der SH-01a ist eine gelungene Alternative zum Original.

Roland TB-03
Roland TB-03: Trotz originaler Firma bleibt dieser Clone klanglich hinter den anderen zurück

Wenn ich die Roland TB-03 Boutique aber mit den anderen TB-303 Clones hier in der Liste vergleiche, muss ich sagen, dass Roland mit Abstand den schlechtesten Job in der Umsetzung gemacht hat. Da ist zum einen die recht digital klingende Resonanz. Zum anderen wurde auf das charaktervoll rauschende Attack des BA662 VCAs völlig verzichtet. Auch der Overdrive tönt eher blechern und nervig, als dass er hier eine gute Erweiterung der Soundpalette liefern würde.

Daher gibt es hier nur die Anstandserwähnung. Als echte 303-Alternative kann ich die TB-03 Boutique bei dem Angebot der Mitbewerber nicht mit gutem Gewissen empfehlen. Dafür liegen die anderen einfach zu weit davor, inklusive der TB-303 VST Varianten.

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Abstrakt Instruments Avalon: Der nahezu unerreichbare TB-303 Clone

Die Avalon orientiert sich klanglich und technisch an der TB-303, bietet aber noch einmal deutlich mehr Features wie Filter Tracking und eine ADSR-Hüllkurve für den Amp. Zusätzlich kann man die Avalon Bassline mit optional erhältlichen Filter-Cartridges (SEM, Moog, Arp) erweitern und findet auf der Rückseite eine gute Auswahl an CV/Gate-Anschlüssen.

Allerdings gibt es die Avalon mittlerweile nur noch gebraucht und Modelle erreichen häufig Preise von rund 2000 €. Das können Liebhaber sicherlich rechtfertigen. Wer sich eine Anschaffung überlegt, sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass der Support von Abstrakt Instruments schlicht unterirdisch ist. Mails werden nicht beantwortet und auch auf anderen Kommunikationswegen lässt sich der Entwickler nicht blicken. Man bezahlt also so oder so einen recht hohen Preis. Wer darauf keine Lust hat, bekommt mit dem Behringer TD-3 MO oder einer erweiterten X0XB0X , gute Alternativen zu einem deutlich geringeren Kurs.

TB-303 Clone: Fazit

Bassline-Freunde leben echt in guten Zeiten. Mittlerweile gibt es so viele gute TB-303 Clones, dass es schwieriger ist, eine Entscheidung zu treffen, als ein geeignetes Modell zu finden.

Klanglich liefern die meisten voll ab. Also wäre meine Empfehlung, neben dem Preis, die Entscheidung vom Sequencer-Konzept und den gewünschten Zusatz-Features abhängig zu machen.

Die Frage könnte dann lauten: Will ich mir das originale Sequencer-Feeling geben (Behringer TD-3-Serie), oder suche ich hier einen intuitiveren Ansatz wie etwa beim Cyclone TT-303 MK2 oder den TB-303 VSTs? Möchte ich die pure Klangerzeugung (ABL 3, TD-3, RE-303), oder will ich das volle Modding-Paket (Phoscyon 2, TD-3 MO)? Es spricht natürlich auch nichts dagegen, sich mehrere Clones ins Haus zu holen. Schließlich haben nicht nur Hardfloor gezeigt, dass man auch gut mit einer ganzen Herde von 303s arbeiten kann.

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