Behringer MS-1 Presets: Sounddesign für Techno und Ambient
Behringer hat mit dem MS-1 einen Synthesizer im Portfolio, der vom legendären Roland SH-101 inspiriert wurde. Auch wenn klanglich noch ein Abstand zum Original besteht, liefert der MS-1 durch die erweiterten Möglichkeiten eine Menge spannender Sounds. Ein paar der Behringer MS-1 Presets aus dem Demovideo stelle ich hier vor. Wenn ihr die Presets direkt kopieren wollt, stellt das Video in den Settings auf 2160p/4K und drückt auf „Pause“. Durch die hohe Auflösung könnt ihr die Einstellungen am besten erkennen.
Behringer MS-1 Preset Tutorial: Torn Lead (FM)
Dieses Preset entstand in Anlehnung an den Sound des Elektrokünstlers Lorn (Acid Rain, SEGA Sunset). Ein melancholischer Lead-Sound mit leichtem Filter FM, dessen Charakter durch Erhöhung der Attackzeit bei ca. 30 Sekunden im Video noch verstärkt wird. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Sounds ist die leichte Pitchmodulation, die dem Klang seinen Retrocharakter mitgibt.
Behringer MS-1 Trance Pluck
Preset Nr. 2 ist ein klassischer Trance Pluck, wie er in einer Vielzahl an Trance-Produktionen der 90er Jahre zu hören ist. Hierbei handelt es sich um einen eher typischen SH-101-Sound, der ohne die Erweiterungen des MS-1 auskommt. Für die hypnotische Tiefe des Sounds empfehle ich eine Kombination aus Delay und Reverb im Effektweg.
Melodic Techno Lead mit dem MS-1
Dieses Preset stellt ein Melodic Techno Lead vor, wie es in einer Vielzahl einschläger Produktionen dieses Genres zu hören ist. Viele Produzenten greifen hierfür gerne auf einen Moog zurück, aber der SH-101 (MS-1) ist auch in der Lage, diesen eher simplen Sound wiederzugeben. Spielt hier ruhig mit dem Mischverhältnis der Schwingungsformen und der LFO Rate. So könnt ihr z.B. bei höher gespielten Noten auch den LFO schneller laufen lassen.
Rubber Lead
In einer Preset-Sammlung für den MS-1 darf natürlich auch ein Acid-inspirierter Lead-Sound nicht fehlen. Beim Rubber Lead nutzte ich den Dreieck-Ausgang des MS-1, um dem Sound etwas mehr Bass mitzugeben. Durch Erhöhung des FM-Amounts wird der Klangcharakter schließlich etwas aggressiver.
Triangle Bass: MS-1 Subbass
Machen wir direkt weiter mit einem Subbass. Wenig bis keine Resonanz, ein weit geschlossenes Filter und recht viel Sub Oszillator geben diesem Sound ein angenehmes Fundament.
Wenn ihr noch etwas Schub benötigt, könnt ihr zusätzlich noch die Dreieckschwingung hinzumischen. Wollt ihr den Sound noch etwas simpler gestalten, könnt ihr auch einfach alle Schwingungsformen außer dem Dreieck stumm schalten.
Walking Lead (Indietronics)
Beim Walking Lead handelt es sich um einen Arpeggiator-Sound, der gerne in Indietronic-Produktionen eingesetzt wird. Ein wichtiges Element dieses ansonsten recht simpel aufgebauten Klangs ist das aktive Portamento, das ihr links neben der Klaviatur per Glide einstellt. Auch hier könnt ihr dem Klang mit Erhöhung dcer Resonanz und zusätzlicher FM noch etwas Präsenz in den Höhen mitgeben.
Soft Lead: 90s IDM
Dieser Lead ist inspriert von IDM und Ambient-Produktionen aus den späten 90ern. Ein recht tief geschlossenes Filter, dazu etwas Glide und natürlich eine gute Portion Reverb und Delay geben diesem Sound einen entspannten Vibe. Haltet euch bei den Mischverhältnissen des Oszillators zurück – weniger ist hier mehr.
Does not compute
Dieser Lead ist an der Grenze zum 70er-Jahre Computer-Effektsound, bleibt aber gleichzeitig tonal spielbar. Wesentlicher Bestandteil dieses Sounds ist die Steuerung der Filterfrequenz mithlfe des Random-LFOs. Wollt ihr komplett in den Computer-Sound abdriften, müsstet ihr parallel noch die Frequenz des VCOs mit durch den LFO steuern (MOD in der VCO-Sektion).
Falls ihr ein Gerät habt, das auch in der Lage ist Clocksignale auszugeben, könnt ihr die Frequenz des LFOs sogar zu eurer Track-Geschwindigkeit synchronisieren, was diesesn Sound noch besser integriert. Dazu müsst ihr den Clock-Out eures Geräts nur mit dem Ext-Clock-In auf der Rückseite des MS-1 verbinden.
FM Acid
Mit „FM Acid“ gibt es einen weiteren Sound dieses Genres. Diese Variante ist etwas perkussiver und durch den Einsatz der Sägezahnschwingung von vornherein obertonreicher. Bei hohen Resonanz- und FM-Werten wird der Klang dabei noch aggressiver.
Kicks
Mit den meisten Synthesizern lassen sich auch überzeugende Kicks und Percussion-Sounds erstellen. Das ist beim MS-1 nicht anders und ganz einfach. Ein wesentliches Element für diesen Sound ist das Filter, das wir mit maximaler Resonanz in die Selbstoszillation bewegen. Dadurch wird es selbst zu einem Sinusoszillator, dessen Frequenz (aka Tonhöhe) wir mit der Hüllkurve steuern.
Längere Decay-Zeiten der Hüllkurve führen zu einem größeren „Bauch“ der Kick. Je stärker die Hüllkurve auf das Filter wird, umso stärker bewegt ihr euch in den Bereich elektronischer Percussion.
Falls ihr euch für weitere Behringer MS-Patches interessiert, empfehle ich euch das Video komplett anzusehen. Zwar tauchen nicht alle Klänge in diesem Artikel auf, aber indem ihr die Einstellungen kopiert, solltet ihr auch so sehr schnell zum Ziel kommen. Viel Spaß dabei!