Juno VST Plugins: Die besten Roland Juno 6, 60 und 106 Clones

Roland JUNO Vst Plugins

Nachdem wir uns bereits die besten TB-303 VSTs, 808 Clones, SH-101– und TR-909 Alternativen angesehen haben, wird es nun Zeit für den Roland Juno, einen weiteren Klassiker aus dem Hause Roland. Oder besser gesagt die Roland Juno-Serie, denn mit Roland Juno 6, Juno 60 und 106 gibt es drei Varianten, die sich voneinander unterscheiden. Welche sind also die besten Roland Juno VST Plugins?

Roland JUNO-6, JUNO-60 und JUNO-106: Eine kurze Einführung

Wahrscheinlich habt ihr euch vor der Suche nach den besten Roland Juno VSTs bereits Gedanken über die unterschiedlichen Modelle gemacht habt. In diesem Fall könnt ihr direkt zu den Plugin-Empfehlungen springen. Falls ihr das erste Mal davon hört, dass es DEN Roland Juno nicht gibt, zeige ich kurz die wesentlichen Unterschiede.

Roland JUNO-6 und JUNO-60

Beide Modelle wurden ursprünglich entworfen, um eine günstigere Alternative zu den großen Polysynths der Zeit (Prophet 5 etc.) zu bieten. Entsprechend sporadisch kommt die bis zu 6-fach polyfone Klangerzeugung pro Stimme daher: ein DCO (Sägezahn, Puls mit PWM), Suboszillator, eine ADSR-Hüllkurve, Hochpass und Tiefpass mit Resonanz, sowie ein globaler LFO.

Das Original: Der Juno 60 von Roland
Das Original: Der JUNO-60 von Roland (©deepsonic)

Um den Klang anzudicken, verfügen die Junos noch über einen hervorragend klingenden Chorus-Effekt. Dieser lässt sich in drei Betriebsarten umschalten und erfreut sich aufgrund des wunderbaren Klangs trotz massivem Rauschanteil einer großen Fangemeinde.

Der wesentliche Unterschied zwischen JUNO-6 und JUNO-60 liegt zum einen in den 56 Speicherplätze im JUNO 60. Das war für viele Bühnenperformer in den 80ern ein wesentlicher Faktor, ist aber im Zuge der Digitalisierung bei Roland Juno VSTs kein Thema mehr. Zum anderen konnte man das Hochpassfilter im Juno 6 noch stufenlos einstellen, beim Juno 60 hingegen erfolgte die Abstimmung in vier Positionen.

Roland JUNO-106

Im Jahre 1984 folgte dann der JUNO-106, der auch das letzte Modell der analogen JUNO-Reihe war (wenn man die Alpha-Junos nicht mitzählt). Dieser bot nun 128 Speicherplätze und eine echte MIDI-Schnittstelle, verzichtete aber auf den Arpeggiator zugunsten von polyfonem Portamento. Wie schon beim Juno-60 ist auch das Hochpassfilter im JUNO-106 nur vierstufig schaltbar.

Roland JUNO-106
Roland JUNO-106

Klanglich kommt der JUNO-106 im Vergleich zum Juno-6 / Juno-60 etwas zahmer daher, was vor allem an der etwas träger reagierenden Hüllkurve liegen dürfte. Die ist zwar immer noch schnell genug für runde Bässe oder Leads, vermisst aber im Direktvergleich mit dem Vorgänger etwas an Punch.

Roland JUNO VSTs: Die besten Juno PlugIns

Nach dieser kurzen Einführung kommen wir direkt zu den Empfehlungen. Wie immer, sind solche Artikel stark subjektiv gefärbt und ihr solltet euch daher immer auch auf eure eigenen Ohren verlassen.

Softube Model 84: Der authentische Juno 106-Clone

Den Auftakt macht das Juno-106 Plugin Softube Model 84. Der Juno-106 VST Clone kommt ohne wesentliche Zusatzfeatures direkt auf den Punkt. Hinzugekommen sind gegenüber dem Original Zuweisungsmöglichkeiten für Aftertouch und Velocity, mit denen man Amp, Filter und Pulsbreite steuern kann. Der Choruseffekt lässt sich zudem zwischen Stereo und Mono umschalten.

Roland JUNO-106 VST: Softube Model 84
Kompromissloses Roland JUNO-106 VST: Der Softube Model 84 bietet authentischen Sound aber wenig Extras

Besonders sinnvoll für fette Bass- und Leadsounds ist die Möglichkeit, die Oszillatoren im Unisono-Modus zu resetten. Dadurch vermeidet man Probleme mit Phasenlagen, die im freilaufenden Betrieb gerne mal zu Signalauslöschungen führen können.

Klanglich ist das Model 84 dabei im Vergleich auch am überzeugendsten. Wer den authentischen Juno-106 Sound möchte, macht mit dem Model 84 von Softube nichts verkehrt.

SoftubeModel 84
Juno-ModellJuno 106
ErweiterungenSteuerung via Aftertouch, Velocity, mehr LFO-Schwingungsformen
Arpeggiator
Effekte (außer Chorus)
Softube Model 84 – Juno 106 VST

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TAL U-NO-LX: Roland Juno 60 VST

Wer eher nach dem Sound des Roland JUNO 60 sucht, sollte sich den TAL U-NO-LX genau ansehen. Denn das Juno 60 PlugIn liefert überzeugenden Sound und das mit knapp 70 € zu einem immer noch überschaubarem Preis.

Auch wenn das GUI mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist, wird das PlugIn laufend erweitert. Neben Delay und Reverb finden sich weitere kleine Features, die den JUNO 60 Sound sinnvoll ergänzen.

TAL U-NO-LX ist ein Roland JUNO-60 VST
TAL U-NO-LX ist ein gelungenes Roland JUNO-60 VST

Zum einen ist es der MPE-Modus, mit dem man den Klang noch expressiver formen kann. Zum anderen gibt es hier ein stufenlos überblendbares Hochpassfilter, Portamento, und BPM-synchronisierbarem Arpeggiator und LFO. Ansonsten hält man sich bei TAL weitestgehend nah an der Originalvorlage, was auch auf den Sound zutrifft.

TALU-NO-LX
Juno-ModellJuno 60
ErweiterungenSteuerung via Aftertouch, Velocity, MPE, Portamento etc.
Arpeggiator
Effekte (außer Chorus)Delay, Reverb
U-NO-LX von Tal ist ein Juno 60 VST

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Cherry Audio DCO-106: Die Budgetvariante

Mit dem DCO-106 schickt Cherry Audio die Budget-Variante eines Juno 106 VST ins Rennen. Für gerade mal rund 30 $ gibt es hier eine recht ordentliche Emulation des Klassikers, die neben dem Juno 60 Arpeggiator noch um Delay- und Reverb-Effekte erweitert wurde. Der LFO bietet neben der ursprünglichen Dreieck-Schwingung fünf weitere Wellenformen zur Auswahl. Natürlich sind diese Erweiterungen zur BPM synchronisierbar.

Cherry Audio DCO-106
Cherry Audio DCO-106

Klanglich liegen die Mitbewerber etwas davor, da sich die Cherry Audio Emulation in den Höhen immer etwas bedeckt hält. Am Ende ist es fraglich, wie viel mehr Wert einem die Authentizität ist. Wer gelegentlich etwas Juno-106-Charme im Mix benötigt, findet mit dem Cherry Audio DCO-106 eine gute Alternative, die man in bei einer der zahlreichen Sale-Aktionen von Cherry Audio schon mal für 15-20 € bekommt.

Cherry AudioDCO-106
Juno-ModellJuno 106
Erweiterungenu.a. Steuerung via Aftertouch, Velocity, mehr LFO-Schwingungsformen
Arpeggiator
Effekte (außer Chorus)Delay, Reverb
Cherry Audio DCO-106 – Juno 106 VST

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Arturia Jun-6 V: Juno 6 als VST PlugIn

Mit dem Jun-6 V widmete sich Arturia dem Roland Juno 6, dem Urvater der Juno-Serie. Da sich Juno 6 und Juno 60 nur minimal unterscheiden, ist der direkte Mitbewerber bei den besten Roland Junos VST wohl der TAL-U-NO-LX, den ich klanglich noch überzeugender finde.

Roland JUNO-6 VST: Arturia JUN-6 V
Angelehnt an den Roland JUNO-6 bietet der Arturia JUN-6 V noch ein paar sinnvolle Erweiterungen

Arturia hält wiederum mit einer Modulationsmatrix, zusätzlicher ADSR-Hüllkurve und einem zweiten LFO mit sechs Schwingungsformen dagegen. Die Modmatrix ist zwar auf wenige Slots beschränkt. Dafür stehen in den Zielen auch Parameter der Effektsektion zur Verfügung, was interessante Möglichkeiten im Sounddesign eröffnet.

Da auch der Jun-6 V den typischen Juno-Charakter liefert, entscheidet hier am Ende wohl die Frage: Mehr Authentizität (TAL) oder mehr Features (Jun-V)? Und falls man auf beides nicht verzichten will, gibt es mit dem u-he Diva noch einen weiteren Kandidaten …

ArturiaJun-6 V
Juno-ModellJuno 6
ErweiterungenZweite ADSR-Env, zweiter LFO mit 6 Wellenformen, Modulationsmatrix
Arpeggiator
Effekte (außer Chorus)Delay, Reverb
Jun-6 V von Arturia ist ein Juno 6 VST

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u-he Diva: Der Allrounder als Juno VST?

u-he Diva ist auf den ersten Blick kein direkter Juno-Clone. Schaut man aber genauer hin, kann man sich mit der Kombination aus DCO-Modell, Cascade-Filter (rough mode), und Analog-ADSR einen JUNO-60 Clone zusammenbauen. Der bringt einen sicher an die Zielgerade, wenngleich hier die spezialisierten Plugins am Ende doch noch vorbeiziehen.

u-he Diva kann einen JUNO-60 ebenfalls überzeugend abbilden - und noch viel mehr
u-he Diva kann einen JUNO-60 ebenfalls überzeugend nachbilden – und dazu noch viel mehr

Dabei ist es nicht der Klang, sondern der Weg dorthin, durch den sich echtes JUNO-60-Feeling nicht ganz einstellen will. Denn gerade die Reduktion auf wenige Parameter und die einfache Bedienung sind ein wesentlicher Bestandteil für den Erfolg des Junos.

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Mehr Informationen
u-he Diva Demovideo mit Presets für Ambient und Techno

Dennoch sei Diva jedem ans Herz gelegt, der einen flexiblen Synth sucht, der nebenbei auch Juno-esque Sounds hervorragend beherrscht. Juno-60-Puristen sollten eher zu TALs U-NO-LX oder dem JUN-6 von Arturia greifen.

u-heDiva
Juno-ModellJuno 60 (neben anderen Synth-Modellen)
Erweiterungenextrem flexibel durch umfangreiche Modulationsmöglichkeiten und austauschbare Synthesizerkomponenten
Arpeggiator
Effekte (außer Chorus)Reverb, Modulation, Delay
u-he Diva als Juno 60 VST

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Fazit: Die besten Roland Juno VST Plugins

Wer maximale Authentizität sucht, findet mit dem Softube Model 84 die klanglich überzeugendste Lösung. Softube hat eine ausgezeichnete Rekreation des Roland Juno 106 auf den Markt gebracht, die sich auch von den Features her nahezu komplett an der Originalvorlage orientiert.

Wem das zu wenig ist, oder wer eher in Richtung Juno 60 tendiert, erhält mit dem TAL-U-NO-LX ebenfalls einen großartigen Sound. Dazu kommen noch ein paar Extras wie MPE Support oder Effekte.

Falls Budget eine Rolle spielt, findet mit dem Cherry Audio DCO-106 eine günstige Alternative, die klanglich aber nicht mit den anderen Kandidaten in dieser Liste mithalten kann. Zwar ist der Juno-Charakter grundsätzlich vorhanden, aber mir wäre der Kompromiss bei den fehlenden Höhen einfach zu

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