Eurorack Sequencer: Die besten Sequencer für Eurorack Modular Systeme

Eurorack Sequencer: Die besten Sequencer fürs Modularsystem

Die einzelnen Komponenten wie Filter, Oszillatoren usw. sind gefunden, das Gehäuse fürs Modularsystem ausgewählt und ihr seid soweit zufrieden mit eurer Zusammenstellung. Irgendwann kommt vielleicht der Punkt, an dem ihr euch wünscht, live damit zu performen. Möglicherweise wollt ihr auch komplett von der DAW im Computer weg und nur noch mit Hardware elektronische Musik machen. Oder ihr denkt darüber nach, komplexere Klangverläufe gezielt zum Takt zu programmieren. Egal, was eure Motivation ist: Ein Eurorack Sequencer kann euren kreativen Output extrem nach vorne bringen. Worauf ihr beim Kauf achten solltet und welche Eurorack Sequencer empfehlenswert sind, erfahrt ihr in diesem Artikel.

1. Eurorack Sequencer: Welcher ist der richtige für mich?

Bevor wir zur Auswahl der besten Eurorack Sequencer kommen, sehen wir uns erstmal an, welche Sequencer-Typen es gibt und für wen diese am besten geeignet sind. Ebenso wie die konkreten Vorschläge, hat diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dazu gibt es einfach zu viele (spannende) Konzepte. Für eine gute Starthilfe sollte es aber reichen.

Step Sequencer

Traditionelle Step Sequencer gehören mit zu den ältesten Steuereinheiten im Modularsystem. Hierbei werden einzelne Tonhöhen und aktive Noten pro Step programmiert und dann nacheinander abgefeuert. Zur Visualisierung an welcher Stelle sich die Sequenz befindet, durchläuft meistens ein Lauftlicht die einzelnen Schritte. Die Programmierung erfolgt je nach Modell über Fader, Drehregler oder per Taster, wobei letztere für kreative Zufälle eher nicht geeignet sind. Und damit habe ich schon einen wesentlichen Vorteil des Step Sequencers angesprochen.

Der Modulations-Sequencer im Analogue Solutions Leipzig V3
Sequencer im Analogue Solutions Leipzig V3

Durch die auf den ersten Blick etwas umständliche Programmierung entstehen interessante Notenabfolgen, die man so wahrscheinlich nicht bei einer klassischen Aufnahme per Keyboard-Eingabe erhält. Hinzu kommt, dass man bei Step Sequencern, die rein auf Steuerspannung basieren und auf Skalen verzichten, schnell spannende mikrotonale Verschiebungen erhält. Oder mit anderen Worten: Die Melodien klingen leicht verstimmt und dadurch gerne mal sehr organisch.

Der größte Nachteil bei klassischen Step-Sequencern ist häufig die Begrenzung auf 8, 16 oder selten mal 64 Steps. Intelligente Abspielmodi wie vorwärts / rückwärts, Zufall oder Trigger-Wahrscheinlichkeiten wirken gegen die Starrheit, mit krummen Sequencer-Längen wie 5, 7 oder 14 Steps kann man klassische 4/4-Loops zudem erheblich spannender gestalten.

Aufnahme-Sequencer

Bei einem Aufnahmesequencer seid ihr in der Lage, eure eingespielten Ideen festzuhalten und anschließend wiederzugeben. Dieser Sequencer-Typ bietet häufig keine Lauflichtprogrammierung, dafür aber auch deutlich längere Pattern, Chordfunktionen, unterschiedliche Quantisierungen bis hin zu Songmodi. Das Angebot reicht hier von simplen Kopien im SH-101-Stil bis hin zu kleinen DAWs fürs Eurorack-System.

Dieser Sequencertyp richtet sich vor allem an Musiker, die das Bandmaschinenprinzip ins Eurorack übertragen möchten, gleichzeitig aber nicht auf die Bearbeitungs-Flexibilität eines MIDI-Sequencers verzichten wollen.

Drum-Sequencer vs. Melodiesequencer

Wie bereits geschildert, sind Melodiesequencer in der Lage, Klangparameter wie Tonhöhen oder Filter Cutoff zu steuern. Demgegenüber steht eine andere Sequencer-Klasse, die auf eine flexible CV-Steuerung verzichtet.

Drum-Sequencer, auch Trigger Sequencer genannt, werden vor allem zur Steuerung von Drum-Spuren genutzt. Hier stehen häufig mehrere Ausgänge und Spuren zur Verfügung. Allerdings beschränken sich Drum-Sequencer häufig auf die Erzeugung von Trigger- oder Gate-Impulsen. Wer mit einem Trigger-Sequencer Melodien erzeugen will, muss also entweder tricksen (indem man unterschiedliche Trigger-Ausgänge per Mixer auf den Pitch-CV-Eingang desselben Oszillators routet). Oder man benötigt ein weiteres Modul, das Steuerspannungen erzeugt.

Solltet ihr euch also eine Modulare Drummachine zusammenstellen wollen, könnte dafür ein reiner Drum-Sequencer ausreichen. Ich würde dennoch immer empfehlen, zumindest einen weiteren Sequencer zu nutzen, der auch CV-Werte ausgibt. Denn auch Drum-Sounds profitieren von dynamischen Parameterveränderungen.

Algorithmische Sequencer und Zufallssequencer

Die letzte große Kategorie bilden Sequencer, die auf mathematischen Modellen und Zufall basieren. Grundsätzlich gibt es diese Sequencer als reine Trigger-Ausführung, zur Erzeugung von Steuerspannungen, oder als Kombination. Der Unterschied zu den eingangs erwähnten Melodie- und Drumsequencern liegt nun in erster Linie in der Art der Wiedergabe.

Make Noise René bietet komplexe Patternstrukturen für alle, die es (auch) experimenteller mögen

Bei algorithmischen Sequencern erfolgt die Wiedergabe anhand von mathematischen Mustern. Die programmierten Sequenzen werden also nicht wie üblich von links nach rechts (bzw. rückwärts oder alternierend) durchlaufen. Vielmehr folgt die Wiedergabe einer vorgegebenen mathematischen Logik. Eine prominte Ausführung basiert etwa auf dem euklidischen Algorithmus. Ohne zu sehr auf die mathematische Grundlage einzugehen, eignen sich diese Sequencer in erster Linie zur Erzeugung spannender Rhythmen, die das klassische 4/4-Schema durchbrechen.

Ergänzt man diese Sequencer noch um dosierbare Zufallselemente, kann man sich schnell ein rhythmisches Perpetuum Mobile zusammenstellen. Und so überzeugen diese Sequencer häufig durch eine enorme Flexibilität auf kleinem Raum. Allerdings muss man sich diesen Mehrwert oft auch durch eine deutlich weniger intuitive Bedienung erkaufen. Möchte man hier gezielt Loops programmieren, sollte man auf jeden Fall konzentriert bei der Sache sein.

2. Worauf sollte man beim Kauf eines Euorack Sequencer achten?

Nachdem wir uns unterschiedliche Sequencer-Typen angesehen haben, kommen nun zu den Eigenschaften, auf die man bei der Anschaffung eines Eurorack Sequencers achten sollte. Dabei gibt es wie so oft kein richtig oder falsch. Vielmehr muss der Sequencer zu eurem System und eurem Workflow passen.

Patternlänge

Wenn ihr mit dem ganz klassischen Moog- oder Roland-Ansatz mit acht, zwölf oder sechzehn Steps zufrieden seid, ist die Patternlänge nahezu egal. Denn die meisten auf dem Markt erhältlichen Sequenzer fürs Modularsystem bieten mindestens acht Steps.

Sobald ihr aber komplexere Themen umsetzen wollt, solltet ihr unbedingt auch auf die maximale Patternlänge achten. 64 Steps scheint hier ein recht verbreitetes und meiner Meinung nach sinnvolles Format zu sein. Besonders dann, wenn man die Taktrate (Subdivisions) pro Spur noch frei bestimmen kann.

Es gibt auch Sequenzer, deren Pattern eine nahezu unbegrenzte Länge haben können. In diesem Fall werdet ihr aber immer damit leben müssen, dass mit zunehmender Patternlänge auch die Übersichtlichkeit verloren geht. Und eben dieser Aspekt ist für viele User ein wesentlicher Grund, sich ein teures Modularsystem anzuschaffen.

Speicher

Solange der Sequenzer nicht über einen Speicher verfügt, müssen sämtliche Melodien oder Rhythmen direkt eingegeben werden. Das kann in puristischen Ambient und Techno Sessions durchaus seinen Reiz haben. Zumal in diesem Fall die Regler und Taster immer exakt das anzeigen, was ihr einprogrammiert habt.

Sobald ihr aber komplexe Live-Acts mit starken Variationen plant, oder im Studio an mehreren Tracks arbeitet, ist eine Speicherfunktionen ziemlich hilfreich. Alternativ könntet ihr auch mehrere Sequencermodule ohne Speicher verbauen und pro Track dann eben den anderen Sequencer verwenden, während ihr am nächsten bereits die nächste Melodie eingebt. Aber ganz ehrlich: Das ist am Ende nicht nur deutlich teurer, sondern belegt euch auch wertvollen Platz im Eurorack-Gehäuse. Meine Empfehlung lautet daher, gleich auf einen Sequenzer zu setzen, der Speicherplätze für eigene Kreationen bietet.

Swing (Shuffle)

Sollen eure Tracks grooven oder reicht auch ein starres Beatmuster? Falls ihr etwas Swing in die Tracks bringen wollt, sollte euer Sequencer „Shuffle“ anbieten. Gute Varianten bieten einen recht großen Umfang, der einzelne Noten nicht nur nach hinten versetzen, sondern auch nach vorne ziehen kann. So steht euch zwischen treibend und laid-back ein breites Spektrum zur Verfügung.

Anzahl der Spuren

Ein wesentlicher Aspekt bei der Suche nach dem perfekten Sequenzer ist auch die Anzahl der Spuren. Das Angebot reicht hier von simplen Modellen mit lediglich einem CV-Ausgang und Eingängen für Clock und Reset, bis hin zu komplexen Modular-Workstation, die etliche CV/Gate-Spuren mitbringen und zudem noch zahlreiche CV-Eingänge bieten.

Stellt euch hier einfach die Frage, ob der Sequencer eine allumfassende Rolle im System einnehmen soll? Oder sucht ihr eher eine alternative Ideenquelle für kleine Melodien, Klangmanipulationen oder rhythmische Loops, die euch spontanten Zugriff bietet?

Sonderfunktionen (Ratcheting, Quantisierung Trigger-Wahrscheinlichkeit und co)

Neben den eben aufgeführten Features spielen natürlich auch Sonderfunktionen eine Rolle für die Entscheidung, welchen Sequencer man sich zulegt. Die meisten davon lassen sich zwar mit Hilfsmodulen kompensieren. Aber es ist schon praktisch, alle direkten Sequencer-Funktionen in einem Modul zu haben.

Behringer 960: Eurorack Sequencer nach Vorbild des Moog System 55
Der Behringer 960 bietet auch Ratcheting: (Vorlage war der Moog System 55 Sequencer)

Quantisierung

Allen voran steht für mich die Quantisierung. Denn vor allem analoge Eurorack-Sequencer, bei denen die Steuerspannung exakt der Reglerstellung entspricht, können schon mal leicht oder stark verstimmt sein.

Je nachdem, wie gut der davor sitzende Performer die Tonhöhe nach Gehör justieren kann. Und genau hier hilft eine Quantisierungsfunktion. Diese hilft euch dabei, die ausgehenden Steuerspannung auf eine vorgegebene Skala zu bringen, wodurch die Tonhöhen perfekt wiedergegeben werden. Hier würde ich einserseits darauf achten, dass mehrere und vor allem auch eigene Skalen möglich sind. Andereseits ist es praktisch, wenn man die Quantisierung deaktivieren kann, um auch mikrotonale Melodien oder fein dosierte Steuerspannungen auszugeben.

Ratcheting

Ratcheting dürfte vor allem die Traditionalisten der Berliner EM-Schule und PsyTrance-Producer interessieren. Hier werden einzelne Noten wiederholt und in definierbaren Abständen schnell hintereinander abgespielt. Dadurch werden die typischen Rrrrrt-Sounds erzeugt, die man häufig auf Produktionen dieser Genres hört.

Trigger-Wahrscheinlichkeit

Trigger-Wahrscheinlichkeiten wiederum sind besonders dann spannend, wenn man mehr Lebendigkeit und Abwechslung in starre Sequenzen bringen will. Hier werden einzelne Noten nach vorgegebener Wahrscheinlichkeit abgespielt (oder eben nicht).

3. Die besten Eurorack Sequencer für Modularsysteme: Top 5

Nach der ganzen Theorie kommen wir nun zu ein paar konkreten Produktempfehlungen. Wie eingangs bereits erwähnt, hat diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn jeder Workflow ist anders. Bei der Zusammenstellung ging es mir vor allem darum, einerseits den Low-Budget-Bereich abzudecken. Andererseits auch Module aufzuführen, die zwar auf den ersten Blick teuer erscheinen, die aber ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen. Somit sind diese Lösungen bei näherer Betrachtung in der Lage, mehrere Zusatzmodule zu ersetzen.

Falls ihr euch anfangs für eine LowBudget-Lösung entscheidet, um erstmal Erfahrungen mit dem Konzept „Modular Sequencer“ zu machen, ist das auch eine gute Strategie. Denn nicht jedem liegt das mitunter etwas starre Konzept eines Sequencers. Gerade in elektronischer Musik sind hypnotisch treibende Sequencer-Lines aber ein wesentliches Element. Und dabei sind diese Module eine ziemliche Hilfe.

Intellijel Metropolix

Mit dem Metropolix hat Intellijel einen intuitiv bedienbaren Sequencer im Programm, der einige spannende Features mitbringt. Auf 34 TE werden zwei CV/Gate-Spuren über insgesamt 16 Schalter und acht Fader programmiert. Während die Aufgabe der CV-Fader als Pitch-Steuerung auf den ersten Blick erkennbar ist, muss man sich die Funktionsweise der Schalter erstmal verinnerlichen.

Eurorack Sequencer Test: Intellijel Metropolix
Eurorack Sequencer Test: Intellijel Metropolix

Kurz gesagt bestimmt man mit der ersten Reihe die Anzahl der Wiederholungen pro Step und mit der darunter liegenden Tasterreihe die Dauer des einzelnen Wiederholungsimpuls. Das kann von kurzen Triggern bis hin zu gehaltenen Noten über die gesamten acht Wiederholungen reichen.

Zwar ist der Metropolix nur in der Lage, acht Notenwerte einzugeben, wodurch vielleicht der Eindruck entstehen könnte, er verfüge nur über acht Steps. Gerade aber in Kombination mit den flexiblen Gate- und Wiederholungswerten sind Pattern mit bis zu 64 Steps möglich. Durch den direkten Zugriff entstehen hierbei auch schnell Melodien und Rhythmusmuster, auf die man höchstwahrscheinlich nicht von alleine gekommen wäre.

Speicherplätze für bis zu 64 Presets, Quantisierung, sowie Shuffle und Modulationstracks runden die Ausstattung ab. Ohne in eine akademische Parameterschlacht auszuarten, bleibt der Intellijel Metropolix dabei immer gut bedienbar. Dadurch ist der Metropolix für mich auch eine klare Empfehlung für alle, die einen intuitiven Sequencer suchen, dabei aber nicht auf Flexibilität verzichten wollen.

IntellijelMetropolix
Anzahl der Spuren2
Patternlänge / Anzahl der StepsTheoretisch bis zu 64 Steps über Pulse Counts
Speicher64
Swing
Quantisierung✅ (inklusive eigener Skalen)
CV / Gate Anschlüsse2 CV / 2 Gate für Tracks, 3 zuweisbare CV Ins
KonzeptIntuitiver Performance-Sequencer
Breite (TE)34
Intellijel Metropolix

Winter Modular Eloquencer

Das spanische Unternehmen Winter Modular hat mit dem Eloquencer einen der leistungsfähigsten Sequencer fürs Eurorack entwickelt. Durch zahlreiche Funktionen, Songmodus, Pattern mit bis zu 64 Steps und individueller Länge, sowie komplexe CV-Modulationen ist der Eloquencer eine kleine DAW fürs Eurorack-System. Unterstrichen wird das durch jeweils acht CV und Gate-Tracks, die sogar unabhängig voneinander Spannungen ausgeben. So könntet ihr einige Gate-Ausgänge nutzen, um Drums abzufeuern, während die CV-Spuren Filterfahrten steuern.

Im Gegensatz zu einem Intellijel Metropolix, oder den WYSIWYG-Sequencern von Behringer oder Doepfer, muss man sich beim Winter Modular aber auch auf eine recht umfangreiche Lernphase einlassen. Zwar ist das Konzept durchdacht und schlüssig, aber der Funktionsumfang ist schlicht zu groß, als dass man das Modul nach ein paar Tagen vollumfänglich begreift.

Winter ModularEloquencer
Anzahl der Spuren8 CV / 8 Gate
Patternlänge / Anzahl der Steps64 Steps (1/4 Noten, Patternlänge allerdings deutlich länger, wenn man die Auflösung ändert)
SpeicherUnbegrenzt über microSD-Karten
Swing
Quantisierung
CV / Gate Anschlüsse8 CV / 8 Gate für Tracks, 2 freie CV in, Clock I/O
KonzeptDAW fürs Modularsystem
Breite (TE)34
Winter Modular Eloquencer

Zur Webseite von Winter Modular

Squarp Instruments Hermod

Neben dem Winter Modular Eloquencer ist auch der Squarp Instruments Hermod eine hervorragende Sequencer-Zentrale fürs Euroracksystem. Mit zwei Anschlüssen weniger ausgestattet und insgesamt auch nicht ganz so benutzerfreundlich wie der Eloquencer überzeugt das Modul des französischen Herstellers durch eine enorme Funktionsvielfalt auf geringem Raum.

Und genau hier liegt für mich auch die Stärke des Hermods: Mir ist kein Sequencer bekannt, der bei so wenig Platzbedarf so viel Funktionen bietet. Verzichten muss man hier allerdings auf einen klassischen Lauflichtsequencer. Dafür punktet das Modul durch etliche MIDI-Effekte wie LFO, Arpeggiator, Delay uvm.

Eurorack Sequencer Test Squarp Instruments Hermod
Eurorack Sequencer Test: Squarp Instruments Hermod

Zusätzlich kann man den Squarp Hermod auch als umfangreich ausgestattetes 8-fach MIDI/CV-Gate Interface verwenden. Praktisch: Da das Modul über einen USB Host verfügt, kann man hier direkt einen Controller anschließen, der auch gleich mit Spannung versorgt wird. Nebenbei ist der Sequencer auch in der Lage, einzelne Spuren polyphon über MIDI auszugeben. Oder man nutzt den MIDI-Ausgang einfach, um eine externe Drum-Machine zu syncen.

SquarpHermod
Anzahl der Spuren8 CV / 8 Gate
Patternlänge / Anzahl der Steps64 (1/4 Noten, allerdings deutlich länger, wenn man die Auflösung einzelner Tracks ändert)
Speicherunbegrenzt
Swing
Quantisierung
CV / Gate Anschlüsse8 CV / 8 Gate für Tracks, 4 CV Eingänge
KonzeptDAW fürs Modularsystem
Breite (TE)26
Squarp Instruments Hermod

Erica Synths Black Sequencer

Zwar bietet der Black Sequencer von Erica Synths nicht ganz so viele Spuren wie Hermod oder der Eloquencer. Dafür ist der Black Sequencer ein exzellenter Kompromiss aus Funktionsvielfalt und intuitiver Bedienung.

Die Eingabe der CV- und Gate-Werte erfolgt bei diesem Eurorack-Sequencer über die 16 Drehregler auf der rechten Seite. Gleichzeitig programmiert man hierüber auch die Gate-Befehle, indem man per Druck die einzelnen Steps (de-)aktiviert.

Jede der vier Gate- / CV-Spuren kann eine Länge von bis zu 64 Steps haben. Polymetrik ist natürlich ebenso möglich wie Quantisierung nach vorgegebenen Skalen, Ratcheting und unterschiedliche Gate-Längen pro Step. Desweiteren stehen vier separate Modulationsspuren zur Verfügung, um Lebendigkeit in eure Pattern zu bringen.

Eurorack Sequencer Test: Black Sequencer
Eurorack Sequencer Test: Black Sequencer

Der Black Sequencer ist mit rund 600 € zwar das teuerste Modul in dieser Liste. Allerdings sprechen hier der kompromisslose Ansatz, die Funktionsvielfalt und intuitive Bedienung für ein ausgezeichnetes Preis- /Leistungsverhältnis.

Erica SynthsBlack Sequencer
Anzahl der Spuren4 Spuren, jeweils mit Ausgängen für Pitch-CV, Mod-CV und Gate
Patternlänge / Anzahl der Steps64
Speicher16 Bänke mit je 16 Pattern und 16 Songs
Swing✅ (plus Microtiming pro Step)
Quantisierung✅ (inklusive verschiedene Skalen)
CV / Gate Anschlüsse4 CV / 4 Gate für 4 Tracks, 3 zuweisbare CV Outs, 1 CV In, 1 Mod In
KonzeptKomplexer Hybrid aus Workstation und Performance-Sequencer
Breite (TE)42
Erica Synths Black Sequencer

Behringer

Wer es ganz klassisch haben möchte, sollte sich die beiden Eurorack Sequencer von Behringer einmal ansehen. Behringer 182 basiert auf Rolands Sequencer aus dem System 100m, während der 960 Sequential Controller den gleichnamigen Sequencer aus dem Moog Modular als Vorbild hatte.

Eurorack Sequencer Test: Behringer 182
Eurorack Sequencer Test: Behringer 182

Beide Sequencer sind als Step-Sequencer ausgeführt, wobei der 960 insgesamt noch mehr Funktionen bei deutlich höherem Platzbedarf bereitstellt. In je drei unabhängigen Spuren können beim 960 Sequential Controller CV-Werte für bis zu acht Steps eingestellt werden. Die einzelnen Schritte lassen sich alternativ muten oder überspringen, und bieten darüber hinaus pro Step einen eigenen Trigger-Ausgang, um Modulationsziele im Euroracksystem zu steuern. Die dritte Reihe kann im 960 übrigens auch dafür verwendet werden, um das Timing der einzelnen Steps zu steuern. Dadurch sind auch exotischere Funktionen wie Ratcheting möglich.

Behringer182
Anzahl der Spuren2 bei 8 Steps, eine bei 16 Steps
Patternlänge / Anzahl der Steps8 bzw. 16 (in Reihe geschaltet)
Speicher
Swing
Quantisierung
CV / Gate Anschlüsse2 CV / 1 Gate
KonzeptKlassischer Analogsequencer, dem System 100m von Roland nachempfunden
Breite (TE)16
Behringer 182
Behringer960
Anzahl der Spuren3
Patternlänge / max. Anzahl der Steps8 (24 mit zusätzlichem Sequential Controller Modul)
Speicher
Swing
Quantisierung
CV / Gate Anschlüsse2 CV / 1 Gate
KonzeptKlassischer Analogsequencer, dem 960 des Moog Modular System 55 nachempfunden
Breite (TE)56
Behringer 960

4. Fazit: Die besten Eurorack Sequencer für Modularsysteme

So unterschiedlich die Sequencer-Konzepte sind, so individuell verschieden sind auch die Ansprüche der User. Eine klare Empfehlung auszusprechen, kann also nicht funktionieren.

Falls ich einen kreativen Performance-Sequencer suchen würde, wäre sehr wahrscheinlich der Intellijel Metropolix meine erste Wahl. Außergewöhnliches Konzept und intuitive Bedienung ergeben eine perfekte Live-Einheit. Wenn es etwas konventioneller, aber dennoch Live-orientiert sein soll, wäre der Black Sequencer von Erica Synths mein Favorit.

Als umfangreich ausgestatter DAW-Ersatz sehe ich den Winter Modular Eloquencer ganz weit vorne. Hier stimmt das Verhältnis von Funktionsumfang, Spuren und intuitiver Bedienung einfach.

Für kleinere Systeme reichen aber auch die Budget-freundlichen Sequencer von Behringer. Vor allem, wenn es darum geht, sich erstmal überhaupt mit dem Sequencer-Konzept vertraut zu machen.

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