Waves Plugins für Techno, Ambient und House: Diese lohnen sich
Kaum ein Hersteller bietet seine Plugins so häufig in Aktionen an wie Waves. Und bei der immer größer werdenden Menge wird es zunehmend schwerer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn längst sind nicht mehr alle Waves Plugins auf Höhe der Zeit. Das überrascht auch nicht, wenn man sich überlegt, dass es einige der VSTs bereits seit über zwanzig Jahren gibt. Ebenso sind nicht alle Waves Plugins gleichermaßen für elektronische Musik geeignet. Trotzdem finden sich in dem umfangreichen Waves Portfolio einige hervorragende Plugins für Techno, Trance, Ambient und co. Davon stellt dieser Artikel die besten vor.
Waves BSS DPR-402 Kompressor
Starten wir direkt mit Studiostandards: Einen guten Kompressor kann man immer gebrauchen. Und der Waves BSS DPR-402 Kompressor ist wahrscheinlich eines der besten Waves-Plugins für die Bearbeitung von Drums.
Egal ob Techno, EDM oder House: Der Waves BSS DPR-402 Kompressor eignet sich einerseits hervorragend zur Bearbeitung von Einzeslpuren wie Kick oder Snare. Gleichzeitig macht er auch als Kompressor in der Subgruppe eine gute Figur. Hier hilft er dabei, die einzelnen Drum-Instrumente zu einem homogenen Mix zusammenzufügen. In extremen Settings fängt er aber auch herrlich an zu pumpen, was vor allem im French House gerne genutzt wird.
Waves F6 Floating-Band Dynamic EQ
Neben einem Kompressor darf auch ein EQ nicht in dieser Sammlung fehlen. Hier habe ich mich für den Waves F6 Floating-Band Dynamic EQ entschieden. Hinter dem Produktnamen in Roman-Länge verbirgt sich ein flexibler 6-Band-EQ. Neben seiner Funktion als parametrischer EQ reagiert der F6 akitv auf eingehende Signale. Hierzu bietet der F6 die Möglichkeit, je nach Lautstärke des eingehenden Signals einzelne Frequenzen abzusenken oder zu betonen.
Das ist besonders dann praktisch, wenn man nur zu bestimmten Ereignissen Störsignale entfernen möchte, etwa Zischlaute bei Vocals. Oder man gibt dem Anfangimpuls einer Kick direkt noch etwas an oberen Mitten hinzu, damit sich diese im Mix stärker durchsetzt. Ein anderes Szenario wäre ein Lead- oder Basssound, der nur bei einer bestimmten Note unangenehme Resonanzen erzeugt. Per Threshold legt man fest, ab welcher Lautstärkeschwelle der EQ anfängt zu arbeiten.
Der F6 ist ein präzises Tool für unterschiedliche Mixingaufgaben, das sich trotz des Funktionsumfangs recht intuitiv bedienen lässt.
Waves Submarine
Clubmusik lebt auch vom Subbassbereich, gerade bei der Bearbeitung von Kick und Bass. Wann immer euch etwas an Tiefenschub in der Produktion fehlt, könnte Submarine von Waves helfen. Hierbei handelt es sich um einen Subbassgenerator, der das eingehende Signal resynthetisiert. Auf dieser Basis erzeugt der Submarine dann zwei subharmonische Signale, die jeweils eine und zwei Oktaven unterhalb des Ursprungssounds liegen. Per Regler wird dann noch festgelegt, welche Frequenz zwischen 20 und 240 Hz gezielt betont werden soll.
Die Lautstärke ist für beide Subharmonische unabhängig einstellbar. Damit das Ergebnis bestmöglich in den Mix passt, stehen zusätzlich Kompressor /Sustainer, Drive, sowie ein Dry-Wet-Regler für den Effektanteil zur Verfügung.
Waves Smack Attack: Transient-Shaper
Transienten-Shaper kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn der Anfangsimpuls eines Signals stärker herausgearbeitet oder abgesenkt werden soll. Hiermit verleiht man zum Beispiel Kickdrums mehr Punch, oder eliminiert Popgeräusche oder Knackser am Anfang eines Signals. Aber auch die Verstärkung oder Reduktion der Sustain-Phase ist eine Disziplin, wleche die meisten Transienten-Shaper beherrschen.
Der Smack Attack von Waves liefert all das in einer intuitiven Bedienoberfläche. Dabei bietet der Smack Attack weitere sinnvolle Features wie Effektanteil, Dauer der Anhebung und Absenkung, sowie ein hilfreiches Display, das die Veränderungen anhand einer animierten Wellenform darstellt.
Wie so oft bei diesen Tools sollte man es nicht übertreiben und lieber subtil arbeiten. Denn mit zunehmender Gewöhnung an die Veränderungen kann der positive Effekt schnell nach hinten losgehen und der Mix unausgewogen klingen.
Waves J37 Tape-Emulation
Bandemulationen kommen dann zum Einsatz, wenn einzelnen Spuren etwas Glanz in den Obertönen oder ein spezieller Vintage-Charme verpasst werden soll. Auch in der Summe werden Tapes gerne zum Einsatz, um den Mix homogener klingen zu lassen.
Die J37 Tape-Emulation von Waves spielt seine Stärken vor allem in der Bearbeitung von Einzelspuren wie Vocals aus. Darüber hinaus erzeugen die Parameter Wow und Flutter aber auch herrliches Retroflair, wenn bei stärkerer Dosierung das Material in der Tonhöhe leicht schwankt. Man kennt diesen Effekt besonders bei Flächen von Boards of Canada oder Leads von Tycho.
Waves Brauer Motion
Neben unzähligen Tools fürs Mixing und Mastering gibt es auch Waves Plugins für ausgefallenere Anwendungen. Eines davon ist Brauer Motion. Hiermit erzeugt ihr interessante Stereoeffekte, die sich besonders gut für Pads eignen. Im Gegensatz zu anderen Panning-Werkzeugen kommen beim Brauer Motion zwei Panner gleichzeitig zum Einsatz, die sich unterschiedlich in Breite und Geschwindigkeit regeln lassen.
Die Frequenz kann natürlich an die BPM-Geschwindigkeit gekoppelt werden, wobei zudem mehrere Triggermöglichkeiten – wie etwa Sidechain – bestimmen, wann die Stereofahrt losgeht. Zusätzlich bieten beide Panner unabhängig voneinander Drive und einen EQ, wodurch der Stereoeffekt noch einmal intensivert wird.
Brauer Motion ist sicherlich eines der spannendsten Waves Plugins, wenn außergewöhnliche Stereoeffekte gefragt sind.
Waves MetaFilter
Beim MetaFilter handelt es sich um ein Multimodefilter, das über einen 16-Stepsequencer, LFO und Envelope-Follower flexibel gesteuert wird. MetaFilter klingt sehr ordentlich und mit den Modulationsquellen sind kreative Filterfahrten, Ducking-Effekte oder Trance-Gates schnell umgesetzt.
Aber auch bei subtilen Anpassungen verleiht MetaFilter einzelnen Signalen einen angenehmen Drive. Kombiniert mit der integrierten Analogdelay-Emulation eignet sich das MetaFilter übrigens gut für Dub Techno Chords.
Waves Flow Motion FM Synth
Waves Flow Motion kombiniert 4-Operatoren FM-Synthese mit subtraktiver Klangerzeugung. Rein von den Spezifikationen ist der Flow Motion daher nicht so weit entfernt von Abletons Operator, der bekanntlich ein echtes Arbeitspferd für Techno und andere elektronische Musik ist.
Für alle, die nicht mit Ableton produzieren oder sich einfach noch einen weiteren FM-Charakter im PlugIn-Fuhrpark wünschen, ist der Waves Flow Motion eine klare Empfehlung. Zumal dieser neben Arp und Sequencer noch gute Effekte, sowie eine umfangreiche Modulationsabteilung mit flexiblen LFOs mitbringt.
Die besten Waves PlugIns für elektronische Musik: Fazit
Bei mittlerweile über 200 Plugins aus dem Hause Waves kann dieser Artikel nur einen Bruchteil abbilden. Ebenso wird er sukzessive erweitert, sobald andere spannende Kandidaten hinzukommen.
Was ich aber im empfehle empfehle, ist auf gute Deals zu warten. Denn kaum ein anderer Anbieter bietet seine Plugins unter immer neuem Vorwand so günstig an wie Waves. Wenn ihr euch also nicht ärgern wollt, wartet einfach bis Ostern, Black Friday, Weihnachten, Halloween, Thanksgiving, Sommer, Frühling, dritter-Freitag-im-Februar …