Die besten Synthesizer 2024
Im Bereich der Hardware-Synthesizer ebbt der Boom nicht ab und immer mehr Hersteller bringen interessante Konzepte auf den Markt. Und so gibt es auch 2024 etliche spannende Synths, von denen diese Liste die interessantesten Modelle vorstellt. Welche sind die besten Synthesizer 2024?
Die besten Synthesizer 2024
- Waldorf Iridium
- Dreadbox Typhon
- Korg modwave
- Roland AIRA S-1 Tweak Synth
- Oberheim TEO-5
- Behringer System 100
- Norand Mono MKII
- Intellijel Cascadia
- Moog Subsequent 37
- Groove Synthesis 3rd Wave
Waldorf Iridium – Das Synthesemonster
Waldorf hat mit dem Iridium ein echtes Schlachtschiff im Programm, das für Sounddesigner, Ambient-Performer und Technoproduzenten etliche Möglichkeiten bereithält. Als etwas abgespeckte Version des Quantum bietet der Iridium alle Syntheseformen des großen Bruders. Verzichten muss man hierbei nur auf die analogen Filter des Quantums und natürlich die Tastatur.
Wer das nicht vermisst oder schlicht nicht genug Platz im Studio hat, kann bedenkenlos zu der günstigeren kleineren Version greifen. Denn auch die digitalen Waldorf-Filter klingen ganz hervorragend.
Unter der Oberfläche des Iridiums stecken pro Oszillator fünf Synthesemodelle, die sich miteinander kombinieren lassen:
- Wavetable
- Waveform (Virtuell analog)
- Particle (Sampling und Granularsampling)
- Resonator
- Kernels
Während sich die anderen vier Syntheseformen selbst erklären, ist Kernel auf den ersten Blick nicht ganz so schnell begreifbar. Kernel verwandelt – vereinfacht gesagt – einen Oszillator in sechs Suboszillatoren, die sich wiederum per FM völlig frei miteinander verschalten lassen.
Egal welche Syntheseform man wählt: Anschließend kann man den Sound mit drei Filtern pro Stimme weiter formen. Entweder man macht das manuell über die vielen Bedienelemente auf der Oberfläche. Oder man nutzt dafür die Modulationsquellen wie LFOs, Hüllkurven etc. um das ganze zu automatisieren. Als ob das nicht genug wäre, bringen Arpeggiator und Sequencer zusätzlich Bewegung in die Performances.
Dreadbox Typhon – Analoges Herz und digitale Effekte
Ein weiterer Kandidat dieser Best-of-Liste ist der Typhon von Dreadbox. Typhon überzeugt durch einen hervorragenden Klang, intuitive Oberfläche und Speicherplätze. Und nicht nur das: Im Inneren des Monosynthesizers findet sich eine ausgezeichnete Effektsektion von Sinevibes. Der Preis eines Effektpedals mit dieser Qualität liegt in ähnlichen Regionen wie das, was der Dreadbox kostet. Nur dass man hier noch einen kompletten Synth dazu bekommt.
Hier geht es zum Dreadbox Typhon Test
Korg modwave MKII – Viel mehr als nur Wavetable-Synthese
Mit dem modwave hat Korg einen hervorragend klingenden Allrounder im Portfolio. Der modwave ist ein recht komplex aufgebauter Synthesizer, der seine Klänge mit Wavetables, Filtern und umfangreichen Modulationsquellen formt. Insofern eignet sich der modwave besonders gut für bewegte Pads, Soundscapes und Leads.
Roland AIRA S-1 Tweak Synth
Eventuell wurde der Roland S-1 aufgrund seiner winzigen Größe bei Markteinführung etwas unterschätzt. Mittlerweile scheint sich das Konzept aus gut klingendem Synth, günstigem Preis und überraschend flexibler Soundengine durchzusetzen.
Klanglich orientiert sich der Roland AIRA S-1 am SH-101 aus gleichem Hause. Der Techno-Klassiker wurde dabei um vierfache Polyfonie, Effektsektion und ein paar spannenende Features auf Oszillatorenebene erweitert. Der S-1 zwar nicht mehr analog, überzeugt aber dennoch durch seine breite Soundpalette. Mit einem breiten Sweetspot dürften auch Einsteiger schnell Erfolgserlebnisse erzielen. Lediglich die stark geschrumpfte Oberfläche mit ihren Minipotis ist anfangs gewöhnungsbedürftig.
Hier geht es zum Roland S-1 Test.
Oberheim TEO-5
Der TEO-5 liefert den klassischen, warmen und breiten Oberheim-Sound, klingt im Vergleich zum OB-6 aber insgesamt etwas moderner/HiFi . Eine vielseitige Modulationsmatrix, die nicht nur leicht zugänglich ist, sondern viele Modulationsquellen und -ziele bietet.
Die Filter und Oszillatoren klingen hervorragend und mit FM, sowie zwei verschiedenen Möglichkeiten, das Signal zu übersteuern (analog und digital), betritt man auch aggressive Klanggebiete, die mit dem OB-6 (und noch weniger mit dem OB-X8) nicht möglich sind.
Behringer System 100 – Modulares Retroflair für geringes Budget
Und noch eine Legende wurde neu aufgelegt. Dieses Mal handelt es sich um das System 100 m von Roland. Dieses Modularsystem ist in etlichen Produktionen zu hören, sowohl Techno, als auch Ambient, IDM oder die vielen anderen Spielarten elektronischer Musik. Daher gehört auch der Nachbau, das Behringer System 100, in die Liste „die besten Synthesizer“.
Zusätzlich ermöglicht Behringer mit dem System 100 noch einen recht günstigen Einstieg in die modulare Synthese. Falls man immer schon mit dem Gedanken gespielt hat, sich ein Modularsystem zuzulegen, gibt es spätestens jetzt keine Hindernisse mehr. Denn das System ist nicht nur verhältnismäßig günstig, sondern klingt dabei auch richtig gut.
Hier geht es zum Test des Behringer System 100.
Norand Mono MK2 – Viel mehr als nur TB-303
Der Norand Mono MK2 ist ideal für Live-Situationen und Hardware-basierte Setups. Natürlich macht er auch im Studio eine gute Figur, wobei ich die Stärken dieses Synths eher im Bereich kreativer Performance sehe.
Zur Klangerzeugung findet man hier zwei Oszillatoren mit FM und Cross-Modulation, Rauschen, ein flexibles 18dB Multimode-Filter, Overdrive, sowie etliche Hüllkurven, LFOs und Möglichkeiten zur Parameterautomation. Die Modulationsquellen können frei zugewiesen werden, wodurch sich das kompakte Desktopgerät fast wie ein kleines Modularsystem verhält. Ein Arpeggiator, sowie ein Step-Sequencer mit bis zu 64 Schritten runden die Ausstattung ab.
Wenn man sich die Spezifikationen ansieht, wird schnell klar, dass es sich hierbei nicht um einen bloßen 303-Clone handelt. Vielmehr ist der Norand Mono MKII ein flexibler Allrounder für Bässe, Leads und Percussion und damit ohne Frage einer der besten Synthesizer, die es derzeit auf dem Markt gibt.
Intellijel Cascadia: Die Modularempfehlung
Wer auf der Suche nach einem analogen Modularsystem ist, sich aber noch nicht an die ganz großen Schiffe heranwagt, sollte sich den Cascadia von Intellijel Designs einmal ansehen.
Auf kompakten Raum hat es das kanadische Unternehmen geschafft, eine beindruckende Funktionsdichte unterzubringen, die sich dennoch intuitiv bedienen lässt. So eine Komplexität will natürlich erforscht und verstanden werden. Insofern würde ich den Cascadia nicht unbedingt kompletten Einsteigern empfehlen, es sei denn, man hat Spaß am Erforschen.
Fortgeschrittene User können sich aber über eine gelungene Kombination aus vielschichtiger subtraktiver Synthese, Thru-Zero-FM, LPG und durchdachtem Signalverlauf freuen. Vieles ist hier bereits logisch intern vorverdrahtet und man begegnet ständig sinnvollen Erweiterungen. Für einen ähnlichen Funktionsumfang muss man sich normalerweise ein dreimal so großes und mindestens ebenso teures Modularsystem ins Studio stellen. In der Kategorie (semi-)modular ist der intellijel Cascadia definitiv einer der besten Vertreter zurzeit.
Moog Subsequent 37 – Der Klassiker für elektronische Musik?
Moogs Subsequent 37 (Sub 37) hat sich nicht zuletzt dank des inflationären Einsatzes im Melodic Techno zu einem Standard für verträumte Leads und fette Bässe entwickelt. Der Synthesizer klingt hervorragend und liefert den typischen Moog-Sound, wenngleich dieser hier im Vergleich zu anderen Moog Synths noch etwas frischer, moderner daherkommt.
Der Subsequent 37 reißt mit rund 2000 € Anschaffungspreis aber auch ein ziemliches Loch ins Budget. Wer also nicht über das nötige Budget verfügt, erhält mit dem Studio Electronics / Roland SE-02 eine gute Alternative. Zwar lässt sich dieser Synth nicht so komfortabel bedienen wie der Moog Subsequent 37. Er liefert dennoch ein kräftiges Bassfundament und geschmeidige Leads, die ganz klar den Moog-Charakter aufweisen. Insgesamt tendiert der SE-02 zu einem etwas härteren Sound und man muss hier u.a. auf Duophonie und unterschiedliche Flitertypen verzichten.
Möchte man noch etwas näher am Subsequent-37-Sound sein, bleibt bei weniger Budget eigentlich nur noch der Subsequent 25. Eine leicht abgespeckte Soundengine des Subsequent 37, etwas weniger Tasten, aber trotzdem essentielle Features wie Filtersättigung, Duophonie und den hervorragenden Klang. Und das Ganze dann für rund 40 % unter dem Preis des größeren Bruders.
Groove Synthesis 3rd Wave
Ebenso wie zum Teil der Waldorf Iridium setzt auch Groove Synthesis beim 3rd Wave auf Wavetable-Synthese. Der Hybridsynthesizer kombiniert digitale Klangerzeugung mit analogen (und digitalen SVF) Filtern und sieht sich in der historischen Linie des legendären PPG Wave.
Der Anschaffungspreis ist hier definitiv die absolute Spitzenklasse. Aber wer es sich leisten kann und möchte, wird mit einer flexiblen Soundengine und edlem Sound belohnt, der ein breites Spektrum von Retrodigital bis hin zu modern abdeckt. Hinzu kommen vierfache Multitimbralität, bis zu 24 Stimmen und ein einfach zu bedienender Sequencer für eigene Ideenskizzen.
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